Der Gegner: FC Ingolstadt hat sich nach dem Fehlstart erholt
Im eigenen Stadion hat der bayrische Club Probleme. Auswärts läuft es richtig gut.
Ingolstadt. Mit 3:0 gewann der FC Ingolstadt vor drei Tagen gegen den VfL Bochum, zog das Team von Trainer Peter Neururer tief in den Abstiegssumpf hinein und sich selbst zunächst einmal aus diesem heraus. „Das war ein Riesenschritt zum Klassenerhalt“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl, den Präsident Peter Jackwerth aber sofort bremste. „Wir spielen jetzt gegen Düsseldorf, Fürth und Paderborn. Wenn wir da nicht auch Punkte holen, kann es schnell wieder eng werden.“
Dabei war der Verein mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. Nachdem eine Woche vor Ligastart im letzten Testspiel Borussia Mönchengladbach mit 1:0 besiegt worden war, träumten viele vom Aufstieg, unter den ersten Sechs wollte man auf jeden Fall landen. Dann aber legte Trainer Marco Kurz mit nur vier Punkten aus neun Spielen einen Fehlstart hin, der die Ingolstädter bis auf den letzten Platz stürzen ließ. Kurz musste gehen, für ihn kam Ralph Hasenhüttl und der konnte den Club zumindest in ruhiges Fahrwasser manövrieren.
Eine komplette Halbserie hat der 46-Jährige inzwischen an der Donau absolviert. Nachdem er seine „Mission Klassenerhalt“ am 20. Oktober mit einem 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf begann, konnte Hasenhüttl aus den dann folgenden 16 Spielen 27 Punkte holen. Dabei steht dem Grazer der gleiche Kader zur Verfügung wie Marco Kurz. „Man fühlt sich nicht mehr so kontrolliert. Es geht lockerer zu, obwohl natürlich jeder die Grenzen kennt“, sagte Angreifer Moritz Hartmann, der mit fünf Treffern unter Hasenhüttl regelrecht aufgeblüht ist.
Der Steirer hat mit Humor und Emotionalität das Grundgefühl des Teams verbessert und kommt zudem bei den Zuschauern gut an. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, ist der Verein in der Stadt doch immer noch eine eher graue Maus. Dem erst 2004 durch eine Fusion der Ex-Zweitligisten MTV und ESV gegründeten FC Ingolstadt fehlen die gewachsenen Strukturen des Eishockey-Klubs ERC Ingolstadt, der im Januar sein 50-jähriges Bestehen feierte und am Mittwoch ins Halbfinale um die deutschen Meisterschaft einzog. Dagegen mussten die Ingolstädter gegen Bochum mit 3708 Fans eine Minuskulisse vermelden. Im Schnitt verloren sich in dieser Saison bisher 6661 Zuschauer im Audi-Sportpark, doch oft hilft der ortsansässige Autohersteller dieser Zahl mit stark verbilligten Eintrittskarten auf die Sprünge.
Die triste Atmosphäre wirkt dann oft auch hemmend auf das Team. Nicht von ungefähr konnten nur vier der 13 Heimspiele gewonnen werden, während man auswärts in 14 Partien elfmal ungeschlagen blieb. Ein gutes Omen für Hasenhüttl und Co. vor der Reise nach Düsseldorf?