Der Gegner: Greuther Fürth - Die „Unaufsteigbaren“ kämpfen gegen den Fluch
Ex-Fortune Mike Büskens fühlt sich mit Greuther Fürth wohl in der Rolle des Jägers.
Düsseldorf. Als unsere Zeitung Mike Büskens zum Spiel seiner Mannschaft gegen Eintracht Braunschweig am 31. Oktober einen Besuch im Ronhof abstattete, da kam dem Trainer der SpVgg Greuther Fürth das 1:3 gegen die Niedersachsen plötzlich gar nicht mehr so ungelegen.
„Wenn die Düsseldorfer Presse schon ihre Spione aussendet, dann können wir ja nicht unser bestes Gesicht zeigen“, sagte Büskens mit einem Augenzwinkern. Geärgert hat ihn die Niederlage natürlich schon. Schließlich war es damals die erste nach elf Spielen.
Sofort kamen die Spötter aus allen Ecken der altehrwürdigen Tribüne, in der an manchen Stellen der Geruch der drei Meisterschaften von 1914, 1926 und 1929 zu atmen ist. Denn natürlich war diese eine Niederlage der Beweis, dass das überdimensionale Banner an der Außenfassade seine Berechtigung hat. Darauf zeigt eine Deutschland-Karte, wo sich die Orte der 17 Zweitliga-Konkurrenten befinden und darüber steht in großen Lettern: „Die Unaufsteigbar-Tour 2011/12“.
Greuther Fürth begegnet ihrem Schicksal, immer wieder kurz vor dem großen Ziel Bundesliga doch noch abgefangen zu werden, inzwischen also mit Selbstironie. Auch weil die vielen fünften Plätze immer nur als Scheitern im Aufstiegskampf dargestellt werden.
Kaum einmal wird erwähnt, dass der Verein mit seinem seriösen Präsidenten Helmut Hack einer der ganz wenigen in der deutschen Fußball-Landschaft ist, dessen Konto sich nicht im Minus bewegt. Die „Kleeblätter“ sind auch sportlich erfolgreich trotz des großen Schattens des 1. FC Nürnberg, dem sie am 20. Dezember im Achtelfinale des DFB-Pokals nur zu gerne ein Bein stellen würden.
Die Bundesliga aber bleibt das primäre Ziel. Und weil die Fürther finanziell so gut aufgestellt sind, sagte Präsident Hack zuletzt: „Wir haben das Geld, um uns im Winter auch noch mal verstärken zu können.“ Man könne ja nicht davon ausgehen, durch die Liga wie das Messer durch die Butter zu gehen, meinte Trainer Büskens. Mit einem 2:2 beim FC St. Pauli und dem 4:0 gegen den FSV Frankfurt hat sein Team dann ja auch zügig wieder in die Spur gefunden.
Büskens ist immer noch eng mit seiner Geburtsstadt Düsseldorf verbunden. Bei unserem Besuch erkundigte sich der 43-Jährige sofort, wie es denn um die DEG steht. Seine Liebe zur Fortuna aber muss in dieser Saison natürlich etwas erkalten.
„Diese Enge an der Spitze ist höchst ungewöhnlich. Jetzt sind wir eben der Verfolger und wollen Druck auf die anderen ausüben. Und diesem Druck muss sich unsere Konkurrenz stellen.“