Ordner-Einsatz in Berlin erzürnt Fortuna-Fans
Düsseldorf. Mit Beginn der zweiten Hälfte beim Auswärtsspiel der Fortuna bei Union Berlin (0:0) wurde es still im ausverkauften Gästeblock. Das lag nicht etwa am Spiel der Rot-Weißen, sondern am Verhalten der Ordnungskräfte.
Gegen das protestierten die mitgereisten Fortunen während der zweiten 45 Minuten stumm. Was war passiert?
Nachdem zur optischen Untermalung der Choreographie zwei Rauchtöpfe gezündet worden waren, stürmten die Ordner den Block und lieferten sich eine handfeste Schlägerei mit Teilen der Fortuna-Fans im unteren Teil der Tribüne. Dabei soll nach Aussagen der Fans auch Pfefferspray eingesetzt worden sein, das eine noch nicht bekannte Zahl an Gästefans verletzt haben soll.
Niko Offert, Vorsänger und Kopf der Ultras Düsseldorf, sprach am Montag von einer „Unverschämtheit, dass Ordner wahllos mit Pfefferspray in die Menge sprühen“. Man könne solche Situationen auch intelligenter lösen.
„Warum kann man die Beschuldigten nicht nach dem Spiel in aller Ruhe am Ausgang abfangen? Wie kann man einen vollen Block, in dem auch Familien mit Kindern stehen, stürmen und eine Panik in Kauf nehmen?“, fragte Offert, der sich eine generelle Debatte über Ordnungskräfte in den deutschen Gästeblöcken wünscht. Diese stammten häufig aus der Türsteher-Szene und versuchten sich als „Aushilfs-Exekutive“, sagte Offert.
Jörg Emgenbroich, Fanbeauftragter der Fortuna, sprach ebenfalls von einem Pfefferspray-Einsatz der Ordner und kritisierte, „dass die Berliner Ordner nicht erst den Weg über die mitgebrachten Düsseldorfer Ordnungskräfte, die Fanbetreuung oder das Fanprojekt gesucht haben“.
Selbst eine Polizistin soll durch Pfefferspray verletzt worden sein. Lob gab es von Emgenbroich im Gegensatz dazu für den Verein Union Berlin: „Vielen Dank an die Unioner. Die hatten sich stark dafür eingesetzt, dass der Anpfiff um 30 Minuten verschoben wurde. So haben die Fortunen, die zuvor im Stau standen, nichts verpasst.“ bes