Der Gegner: Löwen bringen eine beachtliche Mischung mit
1860 München hat finanzielle Probleme und musste einige Abgänge verkraften.
Düsseldorf. Es gibt sicher bessere Voraussetzungen, um in eine Saison zu starten, als die mit denen der TSV 1860 München in die neue Spielzeit gehen musste.
Erst verabschiedete sich Trainer Ewald Lienen kurz vor dem Trainingsauftakt zum griechischen Spitzenklub Olympiakos Piräus, wo er nach dem Scheitern in der Qualifikation zur Europa League aber am 6. August auch gleich schon wieder entlassen wurde.
Dann verließen mit José Holebas (ebenfalls nach Piräus) und dem aus Togo stammenden deutschen U21-Nationalspieler Peniel Mlapa (zu 1899 Hoffenheim) auch noch zwei Stammspieler den Klub von der Grünwalder Straße.
Zuvor hatte der TSV 1860 bereits die Verträge von Radhouéne Felhi, Charilaos Pappas und Sascha Rösler nicht verlängert, weil diese zu viel verdienten.
Der Verein, der vor zehn Jahren noch ans Tor zur Fußball-Champions-League geklopft hatte, pfeift finanziell inzwischen aus dem letzten Loch.
Und doch gelten die "Löwen", die auf Grund ihrer wirtschaftlichen Zwänge bereits im Sommer 2009 mit Lars und Sven Bender zwei ihrer hoffnungsvollsten Talente nach Leverkusen und Dortmund ziehen lassen mussten, in dieser Saison als Geheimtipp.
Der Kader von Trainer Reiner Maurer ist eine beachtliche Mischung aus hoffnungsvollen Talenten und routinierten Akteuren. Zum einen, weil die "Blauen" über eine gute Nachwuchsarbeit verfügen und zum anderen, weil es Sportdirektor Miroslav Stevic geschafft hat, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln auf "Schnäppchenjagd" zu gehen.
Zuletzt konnte er noch U21-Nationalverteidiger Stefan Bell vom FSV Mainz 05 ausleihen. Umso enttäuschter war Trainer Maurer über die zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen. "Wir haben den Kampf nicht angenommen. Einige Spieler sind weit unter ihren Möglichkeiten geblieben. Mit unserem Potenzial müssen wir einfach mehr zeigen", sagte der 50-jährige Allgäuer nach dem knappen 1:2 beim MSV Duisburg am vergangenen Samstag.
Daher fordert Maurer in Düsseldorf nun eine klare Leistungssteigerung. Die scheint möglich, weil sich mit dem im August auch von Schalke umworbenen serbischen Talent Aleksandar Ignjovski und Regisseur Florin Lovin aus Rumänien im Mittelfeld wieder zwei starke Alternativen anbieten.
"Um einen kompletten Fehlstart zu vermeiden, müssen wir bei der Fortuna etwas Zählbares mitnehmen", sagt Maurer. Es wäre sicher eine bessere Voraussetzung, um die Saison erfolgreicher fortzusetzen.