Der Gegner: Mit der Eintracht wieder in ruhigere Gewässer

Lieberknecht rechnet bei seiner jungen Mannschaft zwischendurch mit Rückschlägen.

Düsseldorf. "Das sind die Spiele, für die es sich gelohnt hat, dass wir bis zum letzten Spieltag der vergangenen Saison um die Qualifikation für die Dritte Liga gekämpft haben", schwärmt Torsten Lieberknecht.

Beim Trainer von Eintracht Braunschweig ist die Vorfreude auf das Gastspiel in Düsseldorf groß, auch wenn er weiß, dass seine Mannschaft eine schwere Aufgabe erwartet. "Das wird unter Flutlicht eine erstligareife Atmosphäre, in der wir eine außergewöhnliche Leistung abliefern müssen, wenn wir bestehen wollen. Die Fortuna steht völlig zu Recht da oben in der Tabelle und wir müssen besonders auf Ranisav Jovanovic und Marco Christ aufpassen."

Seit dem 12. Mai sitzt der 35-Jährige auf der Bank der Niedersachsen. In nur drei Spielen hat der gebürtige Bad Dürkheimer den Deutschen Meister von 1967 nach dem Rücktritt von Benno Möhlmann in einem Herzschlagfinale vor dem Sturz in die Viertklassigkeit bewahrt und sich damit großen Respekt erarbeitet.

Akribisch und systematisch arbeitet Torsten Lieberknecht nun daran, das heimliche Flaggschiff der Fußball-Fans in Südost-Niedersachsen wieder in ruhigere Gewässer zu steuern.

Disziplin, Respekt und Vertrauen sind dabei die Grundpfeiler seiner Trainer-Philosophie. Lieberknecht weiß, dass seine Mannschaft aus dem langen, aber am Ende erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg großes Selbstbewusstsein gezogen hat und dass sie zu einer eingespielten, starken Einheit geworden sei. Aber sie ist auch jung, warum immer mit Rückschlägen gerechnet werden muss.

Diese gab es nun in den vergangenen Wochen. Eine Durststrecke mit nur zwei Punkten aus fünf Spielen ließ erstmals selbst die treuen Fans leicht aufmurren. Allerdings musste die Eintracht in diesen Spielen mit großen Personalproblemen kämpfen und vergaß am vergangenen Wochenende beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers auch lediglich das Toreschießen.

"Wir hatten Chancen im Minutentakt. Da müssen wir das zweite, dritte und vierte Tor machen", haderte Lieberknecht und räumt ein, dass sein Team in dieser Hinsicht noch Qualität entwickeln muss. Dennoch betont er, dass die Mannschaft insgesamt auf dem richtigen Weg sei und der Knoten auch bald wieder platzen werde.

Vielleicht schon am Freitag in Düsseldorf. Denn die Atmosphäre, auf die sich Lieberknecht so freut, kann auch dem Gast Flügel verleihen.