Cakir ist immer zur Stelle

Der überragende Innenverteidiger der Fortuna lässt beim 2:0-Erfolg in Dresden nichts zu.

Düsseldorf. Es muss ja nicht immer schön und glanzvoll sein. Die Fortuna hat in dieser Saison ganz sicher schon bessere Spiele abgeliefert - und am Ende dennoch nicht gepunktet. Am Samstag machte es die Mannschaft von Norbert Meier umgekehrt.

Bei Dynamo Dresden blieb Meiers in rot-weiß gekleidete Belegschaft spielerisch beinahe alles schuldig, fuhr dafür aber die volle Ernte ein. Mit dem 2:0-Auswärtssieg untermauerten die Flingerner einmal mehr ihre Anwartschaft auf die Spitzenränge.

"Das waren heute drei eminent wichtige Punkte", sagte Meier und atmete nach dem geglückten Abstecher in die alte sportliche Heimat tief durch.

Das Ergebnis heiligte am Ende die Mittel. Der Sieg übertünchte das spielerische Erscheinungsbild, das die Gäste vor 10129 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion vor allem vor dem Seitenwechsel abgaben. Es glich dem der im Umbau befindlichen Spielstätte: einer großen Baustelle.

Das ansonsten so starke Mittelfeld stand in Dresden völlig neben den Schuhen. Folgerichtig hingen auch die beiden Sturmspitzen in der Luft. "Ihnen konnte man heute wirklich keinen Vorwurf machen", nahm Meier seine Schützlinge Axel Lawaree und Ranisav Jovanovic in Schutz.

So kam es auch nicht von ungefähr, dass beide Tore letztlich aus ruhenden Bällen entstanden. "Das war bezeichnend für unser Spiel", meinte Mittelfeldspieler Olivier Caillas.

Der Linksfuß erwischte wie seine Nebenleute Ahmet Cebe und Marco Christ einen schwarzen Tag, hatte aber wenigstens zwei lichte Momente. Einmal mit einem Eckball und einmal per Freistoß bereitete Caillas die Kopfballtreffer von Hamza Cakir (75.) und Claus Costa (86.) vor.

Besonders Cakir war sein Tor zu gönnen. Der Innenverteidiger bot neben dem ebenfalls überzeugenden Jens Langeneke in der Abwehrzentrale eine vorzügliche Vorstellung. Wenn die leidenschaftlich kämpfenden, aber in der Offensive doch limitierten Platzherren mal in die Nähe des von Michael Melka gehüteten Tores kamen, dann war meist der präsente und zweikampfstarke Cakir zur Stelle.

"Wir wollten hier hinten die Null halten und wussten, dass wir unsere Chance bekommen würden", gab Fortunas Bester zu Protokoll. Nicht zuletzt dank Cakir sah Meier trotz schwachen Spiels "keine nennenswerte Dresdner Torchance".

Meiers Gegenüber Ruud Kaiser wiederum verstand die Fußballwelt nicht mehr. "Wir haben gekämpft und das Spiel unter Kontrolle gehabt. Aber die Fortuna war in den entscheidenden Momenten einfach schlauer", konstatierte Dynamos Übungsleiter. Nicht schön oder glanzvoll, aber dafür schlau - auch so gewinnt man Spiele!

Wolf Werner, Fortunas sportlicher Leiter, nach dem Schlusspfiff

Hamza Cakir, Fortunas Abwehrspieler zu seinem 1:0.

Ranisav Jovanovic, Fortuna, über das Spiel bei seinem Ex-Verein.

Oliver Caillas, Fortunas Vorlagengeber, über den Schlüssel zum Sieg.

Norbert Meier, Trainer der Fortuna, zur Leistung seiner Elf