Krawalle mit einer neuen Qualität

DFB-Offizielle bestätigen, dass es von Fortunas Seite keine Anhaltspunkte für etwaige Fehler gibt.

Düsseldorf. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat die Ermittlungen aufgenommen. Fortuna Düsseldorf steht mal wieder wegen Fanausschreitungen bundesweit am Pranger. Diesmal haben die Anhänger des Drittligisten aber keine Hauptrolle bei den gewalttätigen Ausschreitungen gespielt.

Ähnlich wie vor einer Woche in Berlin, als Fortuna-Fans völlig überraschend von so genannten Anhängern des 1.FC Union Berlin angegriffen und mit Fahnenstangen und Stöcken geschlagen worden waren, handelte es sich am Samstag um vermeintliche Fans des Wuppertaler SV, die mit unglaublicher Gewalt vorgingen.

Trotz aller Provokationen gegenüber den Fortuna-Fans und deren besonnener Reaktion in der Arena, gibt es allerdings auch kein Verständnis für die Racheattacke von Chaoten, die die mit Wuppertaler Fans besetzten Straßenbahnen angegriffen haben.

"Es gibt bei einem Fußballspiel keine 100 prozentige Garantie, dass Gewalt vermieden werden kann", sagt Fortunas Vorstandssprecher Peter Frymuth. "Aber diese Ausschreitungen haben eine neue Qualität. Körperliche Gewalt in dieser Form sogar gegenüber Kindern ist wirklich erschreckend."

Von allen Seiten sei der Fortuna attestiert worden, als Verein alles in punkto Sicherheit getan habe. "So weit es das Spiel und die Veranstaltungsstätte angeht, gibt es auch keine Anhaltspunkte für etwaige Fehler", sagt Frymuth, der sich auch auf die Aussagen des DFB-Sicherheitsbeauftragten Hans Florin und Schiedsrichter-Beobachter Manfred Amarell berief.

Beide waren vom DFB zu diesem Spiel mit erhöhter Sicherheitsstufe geschickt worden. Es ist offensichtlich nicht zu vermeiden, dass Chaoten Pyrotechnik ins Stadion schmuggeln. Teilweise werden dazu sogar Kinder missbraucht, diese Gegenstände an der Sicherheitskontrolle vorbei zu bringen.

Die Polizei weist die Vorwürfe mangelnder Präsenz zurück. Man habe die Erfahrung, gerade durch die Zurückhaltung zur Deeskalation beizutragen. Dass 400 Einsatzkräfte für ein Drittligaspiel eingesetzt wurden, sei schon eine enorm hohe Zahl.

Wie es passieren konnte, dass die eine Straßenbahn an der falschen Stelle halten konnte, ist noch nicht geklärt. Doch daraus abzuleiten, die Rheinbahn wäre Schuld an den Vorkommnissen, ist natürlich absurd. "Es ist einfach traurig, dass so etwas passiert ist", sagt Fortunas Vorstandssprecher. "Sonst bleibt festzuhalten, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten worden sind."

Eine Strafe wird der Wuppertaler SV auf jeden Fall erhalten. In wie weit auch die Fortuna betroffen sein wird, muss abgewartet werden. Die Fortuna hofft, obwohl sie ein gebranntes Kind ist, ohne Strafe davon zu kommen. Denn im Stadion seien die Vorfälle klar ersichtlich von Chaoten aus dem Wuppertaler Block hervorgerufen worden. Der WSV sichtet derzeit Videoaufnahmen und versucht die Verantwortlichen zu finden und in Regress zu nehmen. “ Seite 16