Caillas, der „freche Fummler“

Der Linksfuß kehrt zum Derby am Samstag gegen den WSV in die Mannschaft der Fortuna zurück.

Düsseldorf. Er hat gefehlt. Seine Schlitzohrigkeit, seine Flanken und sein Temperament hätten die Fortunen in Berlin gut gebrauchen können.

Doch Olivier Caillas hatte sich mit einer unnötigen Gelben Karte im Spiel gegen Kickers Offenbach darum gebracht, die Atmosphäre im Jahn-Sportpark bei der ebenso überflüssigen 0:1-Niederlage auf dem Rasen zu erleben.

Deshalb ist es für Trainer Norbert Meier ein erfreulicher Aspekt vor dem Drittliga-Duell am Samstag gegen den Wuppertaler SV, dass der Linksfuß, den man früher als "frechen Fummler" bezeichnet hätte, in die Mannschaft zurückkehrt.

Die Fans lieben das risikoreiche Spiel des Saarländers, der auch wenn er zweimal im Dribbling gescheitert ist, es ein drittes und viertes Mal versucht. Caillas war an vielen Treffern der Fortuna beteiligt, hat allerdings bisher erst eines selbst erzielt. Noch auffälliger als seine Tempoläufe war lange Zeit aber auch sein Temperament, das auf gegnerische Spieler oftmals provozierend wirkte.

"Wenn man ihn kennenlernt, glaubt man nicht, dass er so giftig auf dem Platz sein kann", sagt Norbert Meier. "Er hat eben einen besonderen Gerechtigkeitssinn oder besser gesagt seine eigene Gerechtigkeit." Und das meint Fortunas Trainer durchaus positiv. Denn die Ausbrüche sind seltener geworden.

Olivier Caillas hat sich längst besser im Griff und stellt sich noch mehr in den Dienst der Mannschaft, was seine aufopferungsvollen Läufe in die Abwehr nach Ballverlusten beweisen.

Auch Wolf Werner findet mehr als ein lobendes Wort über den linken Flügelspieler der Fortuna. "Olivier hat fünf Gelbe Karten gesehen und davon nur eine wegen Meckerns", sagt der sportliche Geschäftsführer der Fortuna. "Für ihn ist das überragend."

Allein mit dem Zurückhalten schädlicher Emotionen kann die Fortuna aber gegen den Erzrivalen aus der Nachbarstadt kaum gewinnen. "Obwohl wir nun nicht gegen einen Spitzenklub der Liga spielen, heißt das nicht, dass wir in unserer Konzentration nachlassen dürfen", sagt Norbert Meier, der mit einem defensiven Gegner rechnet. Um so mehr kommt es auch auf die Flankenläufe von Caillas an, der so die zuletzt sehr sichere Abwehr der Bergischen ins Wanken bringen könnte.

Die Mannschaft müsse Geduld aufbringen und ständig hellwach sein, fordert der Fortuna-Trainer. Die Aufstellung wollte Meier noch nicht verraten. Selbst die bereits von ihm getroffene Entscheidung, wer hinten links für den gesperrten Fabian Hergesell aufläuft, war Norbert Meier nicht zu entlocken. Olivier Caillas wird es jedenfalls nicht sein. Denn dann würde der Mannschaft eine freche Offensivkraft vorne fehlen. Und auf Olivier Caillas kann die Fortuna eben nicht verzichten.

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