Fortuna verliert 0:1 gegen Union Berlin
Spielbericht und Statistik des Sonntagspiels aus Berlin
Besonders liebevoll war der Empfang für die Fortuna in der Bundeshauptstadt nicht. Fanbusse der Gästemannschaft wurden schon in der Stadt verfolgt und beim Aussteigen der Fans gab es erste kleinere Krawalle und offene Feindseligkeit. Rund 800 Fans hatten den Weg dennoch nicht gescheut. Dafür
spielte das Wetter mit und sorgte auf tiefem Boden für ideale Voraussetzungen für ein attraktives Spiel. Die Fortuna begann vorsichtig, was auch mit der vorsichtigeren Variante in der Aufstellung deutlich wurde.
Claus Costa war statt des etwas offensiver orientierten Marco Christ für den gesperrten Olivier Caillas aufgelaufen.
Auch die Berliner starteten mit gebremstem Schaum, wollten den konterstarken Gästen nicht ins offene Messer laufen. Im Abwehrverhalten wirkten die Fortunen allerdings nicht völlig konzentriert, hatten auf beiden
Außenpositionen ihre Probleme. Melka musste bei zwei gefährlichen Schüssen sein Können zeigen und hatte Glück, dass Nico Patschinski den Ball (11.) nicht voll traf. So glücklich ging es für die Fortuna nicht weiter. Denn bereits nach 25 Minuten musste Andreas Lambertz verletzt ausscheiden. Sebastian Heidinger kam für den Fortuna-Kapitän.
Immer wieder versuchte Jens Langeneke seine Kollegen wach zu rütteln. Denn die Berliner hatten zu viel Bewegungsfreiheit.
Es wirkte scheinbar, denn die Gäste konnten sich nach einer halben Stunde ein wenig befreien. Als dann Ranisav Jovanovic von Menz elfmeterreif gefoult worden war und Schiedsrichter Hentschel nicht gepfiffen hatte, wirkten die Berliner geschockt. In der 40. Minute hatten die Fortunen dann ihre beste Chance als Heidinger nur knapp an einer Vorlage von Jovanovic vorbeirutscht.
Die Fortuna-Defensive stand nach der Pause zunächst besser, Union suchte und fand Lücke. Nach einer Ecke (54.) war es aber dann doch geschehen. Beim Kopfball von Daniel Göhlert sah Fortuna-Torwart Michael Melka nicht besonders gut aus. Und seine Mitspieler reagierten geschockt. Den Hebel umlegen, konnte zunächst keine, auch der inzwischen eingewechselte Marco Christ nicht. Dass immer noch nicht alle Spieler der Gäste richtig im Spiel waren, zeigten die fortwährenden Unmutsäußerungen von Abwehrchef Langeneke gegenüber seinen Kollegen. Die Fortuna spielte sich trotz vergrößertem Risiko und dem Teilrückzug der Hausherren kaum Chancen heraus.
Dass, das Spiel hektischer wurde, nutzte der Fortuna wenig. Fabian Hergesell sah sogar Gelb-Rot. Die Berliner versuchten nur noch, den Sieg über die Zeit zu bringen, was ihnen letztlich gegen kämpferisch gute, aber unglückliche Fortunen gelang. Leider machte Schiedsrichter Henschel aus Braunschweig insgesamt eine unglückliche Figur und entschied bei fraglichen Situationen, wie beim Abseitstor (?) von Hamza Cakir gegen die Gäste.
Statistik:
Berlin: Glinker - Menz, Stuff, Göhlert, Kohlmann (72. Hollwitz) - Mattuschka, Bemben, Gebhardt, Younga-Mouhani (65. Bönig) - Patschinski (84. Maek), Benyamina
Fortuna: Melka - Halet, Cakir, Langeneke, Hergesell - Cebe, Sieger (57. Christ), Costa (86. Kadah), Lambertz (25. Heidinger) - Lawarée, Jovanovic
Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig)
Zuschauer: 9256
Tore: 1:0 (54.) Göhlert
Gelbe Karten: Younga-Mouhani, Benyamina, Gebhardt, Glinker / Mmelka
Gelb-Rot: Hergesell
Spielfilm:
6. Cebe findet frei im Strafraum keinen Anspielpartner und spielt zu überhastet in den leeren Raum
11. Patschinski trifft den Ball volley nicht richtig , der Ball trudelt rechts am Fortuna-Tor vorbei
16. Stuff schießt Abpraller aus16 Metern aufs Tor, Melka reagiert glänzend trotz Sichtbehinderung
19. Lambertz-Schuss, Glinker hält
23. Cakir und Langeneke am Boden, Patschinski bringt das Kunststück fertig den Ball frei vor dem Tor aus fünf Metern vorbei zu schießen
25. Lambertz muss mit einer Muskelzerrung ohne Fremdeinwirkung raus, Heidinger kommt
36. Jovanovic fällt im Berliner Strafraum, Schiedsrichter pfeift das klare Foul von Menz nicht
40. Heidinger rutscht an Jovanovic-Vorlage knapp vorbei. Beste Fortuna-Chance
54. Göhlert verwandelt eine Ecke zum 1:0
56. Langenekes Volleyabnahme nach Ecke wird von Menz abgewehrt
64. Benjamina allein vor Melka, hebt aber über das Tor
65. Christ aus zwölf Metern knapp vorbei
75. Jovanovic köpft knapp vorbei
79. Hergesell sieht Gelb-Rot
83. Cakir trifft, aber abseits (?)
Bewertung:
Überragend: -
Gut: Langeneke, Jovanovic, Cakir
Zufriedenstellend: Melka, Halet, Costa, Lambertz, Cebe, Christ, Heidinger
Enttäuschend: Hergesell, Sieger, Lawarée
