Fortuna beißt im Verfolgerduell zu

In der Arena gewinnen die Düsseldorfer gegen die Offenbacher Kickers mit 1:0.

Düsseldorf. Stephan Sieger hatte auf dieses Fußballspiel hingefiebert. Kein Wunder, der Düsseldorfer Mittelfeldspieler hatte in den vergangenen vier Spielzeiten für Gegner Kickers Offenbach gespielt. "Deshalb war es natürlich was Besonderes", sagte Sieger.

Ein Tor hätte der 28-Jährige gerne geschossen. Zumindest dieser Traum erfüllte sich in diesem Drittliga-Duell nicht. Vor rund 10 715 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena gewann er mit seinen Fortunen aber das Verfolgerduell mit 1:0 (1:0). Von Beginn der Begegnung an wirkten beide Mannschaften wie hungrige Raubtiere, die auf den ersten Fehler des Gegenübers warten, um zuzubeißen.

So nutzte Fortuna-Stürmer Ranisav Jovanovic den Freiraum am 16-Meter-Raum der Gäste, tanzte sich in den Strafraum, doch sein Schlenzer misslang (5.). Sechs Minuten später machte er es besser, nachdem er sich per Doppelpass mit Sturmkollege Axel Lawarée frei gespielt hatte - beim Treffer zum 1:0 ließ er Offenbachs Torwart Robert Wulnikowski mit einem platzierten Schuss ins Toreck keine Chance (11.).

Die von rund 600 mitgereisten Fans unterstützten Kickers probierten es in der Anfangsphase meist über ihre rechte Seite: Bei der dritten gefährlichen, flachen Hereingabe schob Christian Froehlich den Ball nur knapp am Tor vorbei (18.). Aber auch von Seiten der Fortuna ging es munter und schnell nach vorne, so dass sich bis zur Pause eine recht ansehnliche Begegnung entwickelte.

Beinahe hätte Jovanovic für eine Kopie des 1:0 gesorgt, doch nach Traum-Steilpass von Ahmet Cebe reagierte Offenbachs Robert Wulnikowski bei seinem erneuten Schuss Richtung Toreck glänzend (22.). Sieger köpfte nach einer Flanke von Fabian Hergesell knapp am Winkel vorbei (24.).

Für die stets gefährlichen Offenbacher Bemühungen stand der Flachschuss von Stefan Zinnow, den Michael Melka gerade so mit dem Fuß abwehren konnte (34.). Die Halbzeit störte das Engagement beider Seiten kaum, das auch durch die sehr großzügige Regelauslegung von Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin begünstigt wurde, der so selten wie möglich den Spielfluss durch Pfiffe unterbrach.

In der 63. Minute war sein Pfiff dafür umso bedeutsamer: Lawarée hatte Caillas geschickt, dessen Flanke Cebe sehenswert aus der Luft in die Maschen geschossen hatte. Doch Jovanovic versperrte in Abseitsposition Torwart Wulnikowski die Sicht, so dass der Treffer nicht zählte.

Es mag daran gelegen haben, dass sich die Gastgeber in der Schlussphase immer weiter in die Defensive drängen ließen. Auch wenn sie durch Cebe noch eine große Gelegenheit hatten - nachdem er Marc Heitmeier die Kugel abgeluchst hatte, schob er sie freistehend aus zwölf Metern am Tor vorbei (82.).

Am Ende durfte sich Sieger freuen - auch wenn er selbst nicht getroffen hatte. Doch das ist dem mannschaftsdienlich spielenden Profi-Fußballer ohnehin nicht das Wichtigste.