Uwe Klein: Der Mann im Hintergrund

Fortunas Co-Trainer Uwe Klein spricht im WZ-Interview über seine Rolle beim Drittligisten und den derzeitigen Erfolg.

Düsseldorf. Uwe Klein ist ein Mann, der bei der Fortuna im Hintergrund wirkt. Dennoch leister er in Zusammenarbeit mit Chef-Trainer Norbert Meier wertvolle Arbeit. Wir sprachen mit dem 38-jährigen Co-Trainer des Fußball-Drittligisten während der Vorbereitungen zum Spiel gegen die Offenbacher Kickers (Mittwoch, 19 Uhr, Arena).

Klein: Die Jungs haben schon in den vergangenen Partien richtig gut gespielt, wurden aber teilweise nicht dafür belohnt. Wir haben der Mannschaft aber immer wieder gesagt, dass sie sich Chancen herausspielen und auch irgendwann treffen wird. Gegen die Bayern hat es nicht so geklappt, in Stuttgart wurden wir belohnt.

Klein: Dafür gibt es mehrere Faktoren. Zunächst einmal haben wir eine Mannschaft, in der jede Position doppelt besetzt ist. Die Abwehr ist für uns die Basis und spielt bis auf Clement Halet schon länger zusammen. Unser Spielsystem haben die Spieler inzwischen so verinnerlicht, dass sie genau wissen, wie sie sich in den verschiedenen Situationen verhalten müssen. Die stetigen Videoanalysen und die Wiederholungen im Training sorgen für eine gewisse Sicherheit. Wenn wir dann nicht nur den Raum für den Gegner eng machen können, sondern auch die Mehrzahl der Zweikämpfe gewinnen, dann kann man auch das Spiel beherrschen.

Klein: Eine frühe Führung ist ideal. Und dann versuchen wir unser Spiel bis zum Schluss durchzusetzen. Selbst wenn wir 4:0 führen, wollen wir immer ein Gegentor vermeiden. So sagen uns dann Fans in Stuttgart: "Das war langweilig, wir mussten ja gar nicht zittern." Ein großes Lob in unseren Augen.

Klein: Wir wissen, was wir an Marco haben. Und er ist sich bewusst, dass er ein wichtiges Mitglied unserer Mannschaft ist. Die Saison ist lang, und wir werden jeden brauchen. Die Mannschaft geht respektvoll miteinander um, ohne dass im Training die notwendige Aggressivität fehlt.

Klein: Der Anspruch ist schon sehr hoch und der Druck auch. Natürlich ist bei Auswärtsspielen der Gegner gerade gegen uns mindestens 100 Prozent motiviert. Aber mit unseren Fans im Rücken haben wir tatsächlich mehr Heimspiele als andere Klubs.

Klein: Ja, das kann man so sagen. Mit mir kann man bis zu einem gewissen Punkt alles machen. Ich denke mal, dass ich ab und zu in der Lage bin, das Problem eines Spielers so abzufedern, dass ich das dem Trainer vortragen kann, ohne dass dieser zu scharf reagiert.

Klein: Zunächst einmal mag ich seinen trockenen Humor. Wir ergänzen uns sehr gut, wobei eines klar ist. Er ist der Chef und hält in der Öffentlichkeit den Kopf hin. Jeder von uns beiden hat in der täglichen Arbeit seinen Bereich. Ich kann mich entfalten, wie ich das auch brauche. Bei der Spielphilosophie liegen wir auf einer Wellenlänge, sonst würde das auch gar nicht funktionieren. So wie es jetzt ist, passt es einfach, da auch meine Philosophie erfrischender Offensivfußball ist.

Klein: Die Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Gerade im Fußball kann alles sehr schnell gehen. Ich setze mir persönlich kurz-, mittel- und langfristige Ziele. Natürlich möchte ich gerne irgendwann einmal Cheftrainer sein. Doch das kurzfristige Ziel im Spiel gegen Offenbach Erfolg zu haben und mittelfristig in den bezahlten Fußball zu kommen sind derzeit wichtiger. Ich könnte mich auch längerfristig in der 2.Liga als Co-Trainer sehen. Dennoch muss man immer alles genau abwägen, schließlich habe ich schon mit Petrovic, Morales, Weidemann und Meier vier Cheftrainer hier erlebt. Ich möchte noch einiges bei der Fortuna bewegen. So wäre es ein Traum, in der Arena mit 40000 Fans den Aufstieg zu feiern.