Fortuna Düsseldorf Der lang ersehnte Pokaltag ist endlich da
Die Fortuna trifft im DFB-Pokal heute auf Gladbach und hat die Chance, sich endgültig zurück in die Fan-Herzen zu spielen.
Die in der Natur aufkommenden, rauen Herbstwinde spürt Fortuna Düsseldorf derzeit nicht. Der Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga geht mit angenehmem Rückenwind in das Zweitrundenspiel um den DFB-Vereinspokal, das für Verein, Fans und Stadt ein Festtag ist und etwas Nachhaltiges bewirken könnte. 50 000 Zuschauer werden heute Abend (18.30 Uhr) in der ausverkauften Arena zugegen sein, wenn die Fortuna den alten Rivalen Borussia Mönchengladbach empfängt.
Rückenwind in Düsseldorf, steife Brise am Niederrhein — so würde der meteorologische Vergleich nach dem zurückliegenden Spieltag wohl aussehen. Bei der Borussia herrscht nach dem jüngsten 1:5 in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen nicht die beste Laune. Obwohl das Team von Trainer Dieter Hecking in den ersten 45 Minuten eine starke Vorstellung bot.
Von einer der Ligenzugehörigkeit unabhängigen Verteilung der Favoritenrolle möchte Friedhelm Funkel aber nicht nur deshalb nichts hören. „Borussia Mönchengladbach wird sich in der besten Form präsentieren. Sie sind der große Favorit. Wenn sie so auftreten wie in der ersten Hälfte gegen Leverkusen, dann haben wir keine Chance. Wenn sie aber so spielen wie in der zweiten Hälfte, dann haben wir eine“, sagt der Cheftrainer der Fortuna. „Wir müssen verhindern, dass sie in den Spielfluss kommen.“
Seit Wochen wurde unter den Anhängern über nichts so intensiv gesprochen, wie über das Pokalduell mit den „Fohlen“. Selbst die fünf Spiele lange und noch andauernde Siegesserie in der Liga — immerhin die längste seit zwölf Jahren — scheint ein bisschen unterzugehen. Alles redete nur von Gladbach. Und tatsächlich hat die Fortuna heute die Gelegenheit, sich noch ein bisschen mehr zurück in Herzen und Köpfe ihrer Fans zu spielen. Sie kann mehr als nur ein Pokalspiel gewinnen und „hat nichts zu verlieren“, wie der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer so treffend formuliert.
Einer, der den Hype um dieses Spiel lange von sich wegschieben konnte, war Trainer Friedhelm Funkel. Er äußerte sich nach dem hart erkämpften 1:0-Heimsieg über Darmstadt erstmals ausführlicher zum „Pokalkracher“. Gestern zog er das zurückliegende Punktspiel gegen die „Lilien“ noch einmal zur Veranschaulichung der Gladbacher Qualität heran. „Fehler gegen Bundesligisten werden gnadenlos bestraft. Gegen Darmstadt haben wir drei große Fehler gemacht. Machen wir diese gegen Mönchengladbach, bekommen wir drei Gegentore“, sagt der 63-Jährige.
Obwohl die Fortuna nach Aussage Funkels mit dem nötigen Respekt an die Aufgabe gehen wird, hat der Zweitligist nicht vor, sich zu verstecken. „Konsequenz im Abschluss, schnelles Umschaltspiel, Aggressivität und hohe Laufbereitschaft“, zählt der Trainer die Qualitäten auf, die er von seinem Team fordert. „Ich hoffe, wir können das Spiel lange offen halten.“
Aufgrund zweier Sperren wird sich die Startformation gegenüber der aus dem Darmstadt-Spiel wieder einmal verändern. Kaan Ayhan und Lukas Schmitz fehlen nach Platzverweisen aus früheren Pokalspielen. Im Sturmzentrum wird Rouwen Hennings Emir Kujovic, den Siegtorschützen beim 1:0 vom Freitag, ersetzen.