Fortuna Düsseldorf Der Trainer bricht eine Lanze für Alexander Madlung
Friedhelm Funkel ist zornig über die „nicht nachvollziehbaren Reaktionen“ auf die 1:6-Niederlage in Hannover.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat Samstag in Berlin (13 Uhr) nach der 1:6-Pokalpleite von Hannover noch etwas gut zu machen. Vor dem Abflug in die Hauptstadt sprach Cheftrainer Friedhelm Funkel noch einmal über die Leistung von Mittwoch und kritisierte dabei seine Spieler aber auch die heftigen die Reaktionen auf diese Niederlage.
„Ich verstehe nicht, wie man von einem Einbruch sprechen kann. Wir haben einmal verloren. Und selbst wenn wir das zweite Mal in Folge verlieren sollten, kann man nicht von einem Einbruch sprechen. Das ist unglaublich. Wir stehen über dem Soll, was wir uns vorgenommen haben und spielen eine konstant gute Saison. Da ändern auch ein oder zwei Niederlagen nichts dran. Und die beiden letzten Spiele in der Liga haben wir gewonnen. Und dann spricht man von Einbruch. Das sind Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann. Die Arbeit, die die Mannschaft in den vergangenen Monaten gemacht hat, ist beispiellos.“
„Auch die persönliche Kritik an Alex Madlung kann ich nicht verstehen. Dass er schlecht gespielt hat, dass er grottenschlecht war, eine Note 6 erhält, kann ich alles nachvollziehen. Aber persönliche Angriffe auf einen Spieler, er wäre altersschwach oder lustlos oder es wäre eine lästige Pflichtaufgabe für ihn gewesen, lasse ich nicht über meinen Spieler sagen. Da wehre ich mich ganz, ganz entschieden gegen. Er ist und bleibt der Abwehrchef unserer Mannschaft. Wir haben Alex unglaublich viel zu verdanken, in den letzten Spielen, in denen wir in der Liga geblieben sind. Er hat dafür gesorgt, dass Kevin Akpoguma an seiner Seite wachsen konnte und immer noch wächst. Das lass ich mir in keinster Weise kaputtreden. Er ist ein Spieler, der tadellos seine Arbeit macht, der hervorragend die Mannschaft führt. Und das wird er auch in den nächsten Wochen tun. Da ändert eine schwache Leistung nichts dran. Das habe ich ihm gesagt, und das weiß jeder. Aber solche Aussagen sind schwer zu verkraften, und da stelle ich mich bis zum Letzten vor meine Spieler. Das haben sie nicht verdient.“
„Irgendwo habe ich gehört, ich hätte die Mannschaft geschwächt, weil ich Rouwen Hennings draußen gelassen habe. Das ist so ein Blödsinn. Nur weil Rouwen nicht dabei ist, spielt die Mannschaft doch nicht schlecht oder bekommt von mir ein schlechtes Zeichen. Rouwen brauchte ganz dringend eine Pause. Ob der Rouwen oder der Maecky (Ngombo) vorne spielt, hat doch keine Auswirkungen darauf, dass wir hinten sechs Tore kassieren. Das sind Dinge, die in der Wahrnehmung nicht richtig rüberkommen. Die Pause hat Hennings gutgetan, und ich hoffe, dass man das auch sieht. Wenn es sichtbar wird, dass ein Spieler eine Pause braucht, wäre es fahrlässig, ihm diese nicht zu geben, und eine Verletzung zu riskieren. Ich hätte normalerweise noch mehr Spielern eine Pause geben müssen, konnte das aber nicht, weil mehrere Stammspieler ohnehin ausfielen.“
„Ich erwarte keine Trotzreaktion, sondern dass die Mannschaft konzentriert auftritt und eine gute Leistung abliefert. Wir wissen, wie schwer es nach dem Spiel am Mittwoch wird, aber die Jungs haben am Freitag sehr gut trainiert. All das, was sie gemacht haben, taten sie mit derselben Freude und dem gleichen Engagement wie in den vergangenen Wochen. Auf das Spiel und die Mannschaft wird diese eine Niederlage keine Auswirkungen haben.“
„Es ist natürlich wichtig, dass wir in den ersten Minuten in Berlin keinen Gegentreffer erhalten. Das sollten wir nach Möglichkeit verhindern. Aber auch das kann passieren. Dann muss die Mannschaft den Kopf oben behalten und fighten. Solche Spiele wie in Hannover gibt es einfach. All die Kritik war vollkommen berechtigt.“
„Es ist bitter, dass Spieler über Wochen und Monate ausfallen. Das kann eine Mannschaft nur schwer verkraften. Oliver Fink und Christian Gartner fehlen uns sehr. Deshalb ist es umso ärgerlicher, dass sich auch noch Ngombo und Marcel Sobottka verletzt haben und für die Partie in Berlin nicht in Frage kommen. Wir werden am Samstag gefühlt nur noch 18-Jährige auf der Bank haben. Das sollte man bei der Gesamtbetrachtung nicht vergessen.“
wz.de/fortua