Der Trainer setzt auf Levan Kenia
Mike Büskens hofft damit am Montag am Millerntor auf weniger Ballverluste und mehr Spielfreude. Der Georgier ist wieder fit.
Düsseldorf. Die vielen unnötigen Ballverluste in den Spielen der jüngsten Vergangenheit haben Fortunas Trainer Mike Büskens viele Nerven gekostet. Das ist nicht so einfach abzustellen. Dessen ist sich Büskens bewusst. Doch am Montag im Spiel auf St. Pauli (20.15 Uhr/Sport1) soll Levan Kenia dafür sorgen, dass der Ball nicht zu schnell verloren geht. Der ballverliebte Georgier soll die Schaltzentrale gegen die kampf- und spielstarken Hamburger sein, die für Büskens zu den heißesten Aufstiegskandidaten zählen.
Gegen Dresden hatte Kenia auf der Bank gesessen und war erst spät in der zweiten Hälfte eingewechselt worden. „Seine Fersenprobleme sollten jetzt eigentlich soweit abgeklungen sein“, sagte Büskens, der sich freute, dass bei Kenia auch von einem leichten Infekt am Sonntag beim Training nichts mehr zu bemerken war. „Er ist auf jeden Fall für Hamburg eine Option.“ Diese vorsichtigen Töne verschleiern ein wenig die Hoffnung, die Büskens mit dem Einsatz des Georgiers verbindet. „Es ist unglücklich, wenn die eigene Mannschaft Pressing spielt, den Ball erobert und dann beim Gegenpressing des Gegners diesen sofort wieder verliert“, erklärte Fortunas Chefcoach. Dann sei es schwer, aus der Vorwärtsbewegung schnell wieder in die defensive Ordnung zu finden. Die Aufgabe für Kenia ist nun, als Anspielstation zu dienen und die Bälle klug und kreativ weiterzuleiten.
„Der Junge hat Spielfreude, ist noch so ein richter Straßenfußballe. Den kannst Du mitten in der Nacht wecken. Der wüsste sofort etwas mit dem Ball anzufangen“, lobte Büskens seinen Spielmacher. Unter anderem soll Kenia die Stürmer einsetzen. Wobei die Fortuna am Montag in Hamburg wohl nur mit einem beginnen wird. Aristide Bancé soll von den Pässen von Levan Kenia profitieren.
Das deutet darauf hin, dass Mike Büskens sein System wieder umstellen wird. Beim 1:1 gegen Dresden am vergangenen Spieltag standen bei Fortuna noch drei Vertreter der Gattung Mittelstürmer auf dem Platz. Stefan Reisinger und Erwin Hoffer müssen wohl diesmal zunächst auf der Bank bleiben. Dem Österreicher Hoffer fehlt noch unübersehbar die Spielpraxis, und der Ex-Freiburger Reisinger eignet sich zu dessen Missfallen einfach zu gut als Joker. Dem gegenüber wird der lange Bancé auch in der Defensive als Kopfballspieler bei den gegnerischen Standardsituationen gebraucht.
Von dieser personellen Änderung in der Offensive werden Adam Bodzek und damit auch die Defensive profitieren. Die Fortuna soll nun mit zwei zunächst defensiven Sechsern (Bodzek/Fink) und davor mit einem Dreier-Mittelfeld auflaufen, in dem neben dem zentralen Kenia Andreas Lambertz und Giannis Gianniotas die Flügel besetzen werden. Büskens erhofft sich dadurch die Stabilität und Kompaktheit, die zuletzt gegen Dresden und in Bielefeld nicht zu sehen war.