Die Angst ist greifbar
Wie ist die Ausgangsposition der Fortuna nach dem 1:1 gegen Aalen für den Aufstieg in die 2. Liga?
Düsseldorf. Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den VfR Aalen ist die Angst in Düsseldorf greifbar. Zwei Niederlagen in den letzten beiden Spielen vor der Winterpause am Samstag bei Werder Bremen II und eine Woche später in Paderborn - und damit wäre für den Fußball-Drittligist die gute Ausgangsposition zur Rückkehr in die 2. Liga verspielt. "Bremen ist kein gutes Pflaster, aber irgendwann reißen auch solche Serien", sagt Jens Langeneke über den nächsten Gegner.
Und auch der SC Paderborn ist keine Übermannschaft. Für das Spiel beim Tabellenführer muss nicht im Vorhinein eine Niederlage einkalkuliert werden. Fakt ist aber, dass die derzeitige Form der Mannschaft von Norbert Meier nicht gerade überragend ist. "Wir wollen uns nicht in die Winterpause retten. Wir wollen Punkte holen", erklärt Kapitän Andreas Lambertz voller Entschlossenheit. Wo die derzeitigen Probleme, aber auch die Hoffnungen liegen, zeigen wir in unserer Analyse auf.
Die Fortuna hat eine eingespielte Mannschaft, die immer an ihre Chance glaubt. Obwohl einige Spieler derzeit ein Formtief haben, reißt die Mannschaft mit viel Kampfgeist und ihren Kraftreserven auch schlechte oder verloren geglaubte Spiele noch raus. "Bei allen deutlichen Schwächen, hat man aber gesehen, dass die Mannschaft nie aufsteckt", sagt Wolf Werner, der sportliche Geschäftsführer. Dank der eingespielten und sehr stabilen Defensive kann die Mannschaft, auch wenn es nicht so gut läuft, auf Fehler des Gegners warten. Vor allem die Abwehrzentrale mit Jens Langeneke und Hamza Cakir ist mit die beste der Liga.
Die Formschwäche einiger Spieler ist derzeit offensichtlich. Der Fortuna stehen höchstens 13 bis 14 (einschließlich Ratajczak) drittligareife Spieler zur Verfügung. Die Auswahl ist so eingegrenzt, dass Trainer Meier kaum die Möglichkeit hat zu wechseln. Ein gesunder Konkurrenzkampf findet nicht statt. Der Sturm ist gesetzt, die Abwehr steht und selbst im Mittelfeld gibt es ebenfalls kaum Alternativen.
So dass Meier sogar den formschwachen Ahmet Cebe nach 45 Minuten wieder bringen musste, weil es auf den Außenbahnen in ihm und Olivier Caillas nur zwei Spieler gibt, die diese Positionen spielen können. Der Druck durch andere Spieler ist nicht gegeben. So spielt fast immer dieselbe Mannschaft nicht nur, weil sie so gut ist, sondern Fortuna keine Alternativen hat. Dumm, dass Olivier Caillas mit der Gelb-Roten Karten und der Sperre seine Mannschaft zusätzlich schwächte.
Fortunas Stürmer Axel Lawarée bringt es auf den Punkt: "Gegen Aalen war das zu wenig. Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen. Wir müssen aggressiver sein." Nur mit Disziplin, erhöhter Aggressivität und frühem Stören haben die Fortunen eine Chance in Bremen und Paderborn. Wenn die Tormöglichkeiten derzeit nicht erspielt werden können, muss man den Gegner mit erhöhter Laufbereitschaft und Kampf zu Fehlern zwingen.
Das würde dann auch in Paderborn funktionieren. Norbert Meier fordert zudem "mehr Durchgängigkeit". Das heißt mehr Konstanz von jedem einzelnen Spieler und in jeder Begegnung. Falls die Fortuna ihre Konzentration auf das Wesentliche wieder erhöht, sind mindestens vier Punkte möglich. Die Spieler müssen aber an ihre Chance glauben. "Wenn wir alles geben, können wir beruhigt in die Winterpause gehen", sagt Bekim Kastrati. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.