Fußball-Bundesliga Fortuna unterlaufen gegen die Bayern zu viele schwere Fehler

Düsseldorf · Beim 0:4 gegen die Bayern sehen 53 000 Zuschauer ebenso einen dominanten Auftritt der Münchner.

Begrüßung der Spieler vor dem Anpiff: Respekt und Vorfreude der Fortunen werden auf diesem Foto deutlich.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Kaan Ayhans Mienenspiel verriet im Prinzip alles über einen einseitigen Fußballnachmittag in der ausverkauften Arena. Der Innenverteidiger von Fortuna Düsseldorf stapfte mit enttäuschtem Blick auf die Aufnahmegeräte und Notizblöcke der wartenden Medienvertreter zu. „Es fühlt sich im Moment genauso beschissen wie jede andere Niederlage an“, sagte der 25-Jährige. Da vermochten der Name und die demonstrierte Übermacht des Kontrahenten keinen Trost spenden. Mit 0:4 (0:3) hatten Ayhan und die Fortuna gegen den FC Bayern München verloren. Natürlich hatte sich der Außenseiter für das Duell mit dem Branchenprimus einiges vorgenommen, doch an diesem zwölften Bundesliga-Spieltag war der Rekordmeister schlichtweg zu souverän und die Leistung der Fortuna zu fehlerhaft.

„Die Bayern waren sehr dominant. Wir wussten, dass wir Fehler vermeiden müssen, um hier eine Chance zu haben. Das haben wir nicht geschafft und wurden dafür brutal bestraft“, fasste Außenverteidiger Niko Gießelmann die 90 Spielminuten zusammen, in der 53 000 Zuschauer einen bärenstarken und insbesondere in der ersten Hälfte spielfreudigen Auftritt der Münchner erlebten. „Vielleicht braucht man gegen die Bayern nicht unbedingt einen perfekten Tag, um sie in Bedrängnis zu bringen. In der ersten Hälfte hätte auch ein guter Tag gereicht, um es ihnen schwerer zu machen. Das Traurigste fand ich persönlich, dass wir unsere Kontergelegenheiten so schlampig hergegeben haben und dann selbst in der Vorwärtsbewegung ausgekontert wurden“, ärgerte sich Ayhan.

In der Entstehung des 0:1 bemerkte die Düsseldorfer Defensive zu spät, dass die Bayern den Eckball kurz ausführten, das zweite Gegentor leitete Torhüter Zack Steffen mit einem kapitalen Fehlpass unfreiwillig ein und auch beim dritten Streich der Mannschaft von Interimstrainer Hansi Flick agierte die Fortuna im Defensivverbund nicht entschlossen genug. „Die Bayern waren in der ersten Hälfte einfach überragend. Trotzdem ärgere ich mich natürlich vor allem über die ersten beiden Gegentore, die wir hergeschenkt haben und die so nicht fallen dürfen“, sagte Cheftrainer Friedhelm Funkel.

Steigerung nach dem Seitenwechsel war deutlich

So war jedwede Hoffnung auf eine kleine oder gar große Überraschung angesichts eines 0:3-Rückstands nach etwas mehr als einer halben Stunde frühzeitig verschwunden. Doch selbst ein guter Tag der Fortuna hätte gegen diese Bayern am Samstagnachmittag wahrscheinlich nicht für einen Punktgewinn gereicht, wie Kapitän Oliver Fink unumwunden zugab: „Wenn du die Bayern nicht an einem schlechten Tag erwischst, dann wird es sowieso grundsätzlich schwierig und du darfst keine Fehler machen.“

Doch diese waren in der Vielzahl und der Schwere aus Düsseldorfer Sicht einfach zu gravierend. In Durchgang zwei präsentierte sich die Fortuna erkennbar verbessert – mitbegünstigt durch das Herunterschalten der Bayern um zwei Gänge. Ein Ehrentreffer blieb den Gastgebern trotz großer Bemühungen an diesem gebrauchten Fußballnachmittag jedoch verwehrt. Das passte irgendwie ins Gesamtbild.