Fußball-Bundesliga Wann endet die Torflaute von Marvin Ducksch bei Fortuna Düsseldorf?

Düsseldorf · Der 24 Jahre alte Marvin Ducksch wartet immer noch auf sein erstes Ligator bei Fortuna Düsseldorf. Je länger es dauert, desto mehr schlägt es dem Ex-Kieler wohl aufs Gemüt.

In den Testspielen und im Pokal trifft Marvin Ducksch regelmäßig — wie hier gegen Baumberg. 

Foto: Ja/Christof Wolff

Ihn haben die Fans mit größter Spannung und Vorfreude zu Saisonbeginn beobachtet. Marvin Ducksch war mit einigen Vorschusslorbeeren in Düsseldorf empfangen worden. Schließlich kam da ein Spieler zur Fortuna, der in der zurückliegenden Zweitliga-Spielzeit anfassen konnte, was es wollte. Der Ball landete meist im Tor des Gegners. Ducksch war der Zweitliga-Torschützenkönig mit 18 Treffern und hat dazu noch elf weitere Tore der Kieler Störche vorbereitet. Da konnten die Fortunen mit der Verpflichtung des 24 Jahre alten Stürmers doch nichts falsch gemacht haben, oder?

Wer kritisiert, dass der Bundesliga-Aufsteiger diesen Spieler verpflichtet hat und dafür über 2 Millionen Euro in die Hand genommen hat, der sollte sich mal auf dem Transfermarkt umschauen, was für eine Stürmer für welche Summe zu verpflichten war und ist. Ducksch war eigentlich ein Schnäppchen, wenn man sich die Leistungen in der vergangenen Saison anschaut. Und auch das Tor gegen die Fortuna beim 1:1 der Kieler in der Arena, als er Robin Bormuth tunnelte und den Ball im rechten obereren Winkel des Düsseldorfer Tores versenkte, ließ die Fachleute und die meisten Fans mit der Zunge schnalzen. Umso höher waren die Erwartungen, als er in der Arena zu seinem ersten Liga-Pflichtspiel antrat. Zudem hatte er bis dahin in den Testspielen und beim Pokalspiel in Koblenz immer zuverlässig getroffen. Doch in einem Ligaspiel warten Trainer, Mitspieler und Fortunas Anhänger immer noch auf einen Treffer des derzeit (noch) verhinderten Torjägers. Wann also geht der Knoten bei Marvin Ducksch endlich auf?

In Leipzig hätte mit seinem ersten Tor alles anders werden können

Der 24-Jährige, der vor der Saison im Streit den FC St. Pauli verließ, der ihn unbedingt halten wollte, hat in dieser Saison nicht das Glück, dass ihn ein Jahr lang durch die 2. Liga begleitet hat. Ducksch ist sensibel. Das hat seine Zeit bei Borussia Dortmund gezeigt, wo er als riesiges Talent galt, aber auch mit dem großen Erwartungsdruck nicht klar gekommen war. Umso wichtiger wäre es jetzt, wenn ihm bald der erste Liga-Treffer gelingen würde.

Falls er in Leipzig kurz nach Spielbeginn das Tor zum 1:0 für die Fortuna bei seiner großen Chance erzielt hätte, würde die Torflaute des Fortuna-Stürmers wahrscheinlich gar kein Thema sein. Er hätte wohl sogar in den nächsten Spielen auch getroffen. Doch weder in Leipzig bei seiner zweiten großen Möglichkeit noch in den weiteren Bundesliga-Spielen kam er zu seinem Erfolgserlebnis.

Ducksch ist es inzwischen auch anzumerken, dass er unter seinen eigenen Erwartungen und denen von außen leidet. Seine gute Stimmung, die ihn zu Saisonbeginn auszeichnete, ist außerhalb des Trainingsplatzes nicht mehr so spürbar. Er wirkt in sich gekehrter. Dabei hat ihm seine Trainer Friedhelm Funkel immer wieder die Chance gegeben, sein unbestreitbares Potenzial zu zeigen. Doch bisher fehlte ihm das Glück und das Geschick, einen Bundesliga-Torwart zu bezwingen. Eine Torquote als Saisonziel hat sich Ducksch vor Saisonbeginn nicht gesetzt. Er wollte schauen, was möglich ist. Jetzt wäre es psychologisch sehr wichtig, ihn nicht fallen zu lassen, sondern weiterhin aufzubauen. Torflauten hatten schon ganz andere international renommierte Stürmer. Und auch die haben irgendwann wieder getroffen, so wie es Marvin Ducksch zu wünschen ist.