Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf informiert ihre Mitglieder

Düsseldorf · Forum am Montag im Stahlwerk überzeugt nicht alle Mitglieder des Fußball-Bundesligisten.

Thomas Röttgermann.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Das Mitgliederforum von Fortuna Düsseldorf im Stahlwerk war ursprünglich vorgesehen, um die letzten Zweifel an der Ehrenhaftigkeit von Vorstand und Aufsichtsrat aus der Welt zu räumen und verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die Veranstaltung am Montagabend hinterließ aber bei vielen Besuchern ganz offensichtlich eher das gegenteilige Gefühl. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Röttgermann wirkte laut übereinstimmender Aussagen wenig souverän, und er konnte schon gar nicht für eine neue Aufbruchstimmung sorgen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhold Ernst, der selbst den Abend moderierte, gab kein klares Bekenntnis zum Vorstandsvorsitzenden und seiner Zukunft ab. Zwar zeigte sich Lutz Pfannenstiel gut gelaunt und von seiner besten Seite. Doch die Thematik des Vertrauensbruchs durch das Verschweigen von wichtigen Fakten schwebte die ganze Zeit über diesem vom Vorstand und Aufsichtsrat kurzfristig einberufenen Treffen. Allerdings wurden auch die taktisch ungeschickten Angriffe von Röttgermann gegen den neuen DFB-Präsidenten und gegen Schalke-Chef Clemens Tönnies von den Mitgliedern angesprochen.

Hauptthema war aber die App-Affäre und deren Begleitumstände. Es ging dabei nicht so sehr um die Tatsache, welche Dinge da von Röttgermann verschwiegen oder dem Aufsichtsrat zunächst nicht mitgeteilt worden waren. Es war eher der Umgang mit der ganzen Geschichte und es erschien als ein Versuch, mit dem Hinweis auch von Fehlern abzulenken, dass alles nur eine böse Kampagne sei. Die Tatsache, dass es möglich ist, an Mails von Fortuna-Mitarbeitern zu heranzukommen, wurde nur in Ansätzen angesprochen.

Für viele Mitglieder und Fans ist eigentlich Ruhe und Konzentration auf das Sportliche die erste Fortuna-Pflicht. Doch für manche scheinen Konsequenzen unausweichlich zu sein. So gab es keinen klaren Schlussstrich unter die Angelegenheit, weil auch weitere Probleme innerhalb des Vereins - jedenfalls von vielen Mitgliedern - nicht ausgeschlossen werden.

So ging der Abend zu Ende, und es wurde im Stahlwerk weiter diskutiert mit den Vorstandsmitgliedern und dem Aufsichtsratschef in persönlichen Gesprächen. Nur Thomas Röttgermann soll unverzüglich nach dem Ende der Veranstaltung das Stahlwerk verlassen haben, offensichtlich froh, diesen Abend gut überstanden zu haben. Doch viele Mitglieder erwarten im November eine nicht ganz einfache Jahreshauptversammlung für die Vereinsführung. Ob bis dahin Klarheit herrscht oder noch weitere böse Nachrichten auf Fortuna zukommen, sei einmal dahingestellt. Da es auch im Aufsichtsrat nicht unbedingt nur harmonisch zugeht, ist ja inzwischen kein Geheimnis mehr. Es scheint nahezu ausgeschlossen, dass im Kontrollgremium künftig alle an einem Strang ziehen werden. Die Personalie Felix Welling als Nachfolger von Alexander Steinforth sowie auch die Einigung mit Letzterem sind noch nicht vom Tisch.