Fortuna Düsseldorf Dynamo-Geschäftsführer Robert Schäfer vor Wechsel nach Düsseldorf
Dynamos erfolgreicher kaufmännischer Geschäftsführer Robert Schäfer steht vor einem Wechsel zu Fortuna Düsseldorf. Der Aufsichtsrat erteilte ihm schweren Herzens die Freigabe. Bis Ende April hat Schäfer aber noch sehr viel zu tun.
Dresden (dpa). Dynamos Visionär und Sanierer Robert Schäfer geht bei den Elbestädtern von Bord. Der kaufmännische Geschäftsführer von Fußball-Drittligist Dynamo Dresden wird wohl ab 1. Mai neuer Vorstandsvorsitzender bei Fortuna Düsseldorf. Zuvor soll er aber noch wichtige Aufgaben erledigen. Der Aufsichtsrat der Elbestädter, der Schäfer am Dienstagabend die Freigabe erteilte, verpflichtete ihn, die Lizenzierung für die kommende Saison, die endgültige Ablösung der Kölmel-Verbindlichkeiten und die Planungen des Trainingsgeländes zu lösen oder weiter voranzutreiben.
Der 39-jährige Schäfer, der den Traditionsverein seit seinem Amtsantritt im Mai 2014 aus den roten Zahlen führte, galt in Dresden als wichtigste Person außerhalb des sportlichen Bereiches. Gerade hatte er seinen Vertrag bis 2018 verlängert.
Schäfer leistete an der Elbe enorme Aufbauarbeit. Seither geht es der Sportgemeinschaft finanziell so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr. Im Geschäftsjahr 2014/15 erzielte der Verein einen Rekordüberschuss von knapp 3,4 Millionen Euro. Die daraus verfügbaren Mittel wurden für die Rückführung der Verbindlichkeiten bei Medienunternehmer Michael Kölmel verwendet. Noch in diesem Jahr soll die Restschuld des Vereins von rund 3,75 Millionen Euro getilgt werden. „Bis zum 30. Juni wollen wir das Kölmel-Darlehen abgelöst und die Fernsehrechte zurückerworben haben“, erklärte Schäfer zuletzt.
Der Traditionsclub, der 2008 noch kurz vor der Insolvenz stand, wäre damit faktisch schuldenfrei. Dass dies möglich ist, liegt unter anderem am regiden Sparkurs des Managements: „Wir haben alles unter Finanzierungsvorbehalt gestellt, konservativ geplant und Kosten eingespart.“
Zur weiteren Konsolidierung wurde im November 2015 durch die Mitglieder eine zweite Sonderumlage beschlossen. Davon erhofft sich der Verein Einnahmen von 1,1 Millionen Euro für den Rückkauf der Fernsehrechte. Der Abgang Schäfers, der als zuverlässiger Verhandlungspartner Kölmels gilt, könnte die vielbeschworene Gemeinschaft der letzten Jahre wieder auseinandertriften lassen.
Der Geschäftsführer hat es gemeinsam mit der sportlichen Abteilung um Ralf Minge verstanden, „der Arbeit im Verein wieder abrechenbare Ziele und klare Strukturen zu geben und so den von der Mitgliedschaft beschlossenen Konsolidierungskurs konsequent umzusetzen. Erstmals seit vielen Jahren verfüge Dynamo Dresden über eine realistische sportliche und wirtschaftliche Strategie“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Heinig.
Für die Sachsen zählt neben der finanziellen Gesundung aktuell nur der Aufstieg in die 2. Bundesliga, in der man sich langfristig etablieren wolle. Auch hier zeigte sich Schäfer zuletzt optimistisch: „Selbst mit einer konservativen Planung können wir eine Mannschaft aufstellen, die den Klassenerhalt schafft. Auch hätten wir sicher nicht den kleinsten Etat der Liga.“