Einsatzleiter setzt auf Dialog mit Fortuna-Fans
Sicherheit: Hans-Joachim Kensbock-Rieso trifft sich Ende August mit Gruppierungen – auch den Ultras.
Düsseldorf. Am 30. August beginnt in Düsseldorf mit Fortunas Heimspiel gegen Hertha BSC die neue Fußballsaison. Für Hans-Joachim Kensbock-Rieso ist es die zweite Spielzeit als Fußball-Einsatzleiter der Polizei. Er musste nach der Einkesselung von Fortuna-Fans am Restaurant "Kastanie" und der Randale nach dem Aufstiegsspiel viele Scherben aufsammeln. Das, so glaubt er, ist weitgehend gelungen.
"Wir glauben, dass es heute nicht mehr passieren könnte", sagt Kensbock-Rieso über jene Randale-Nacht im Mai 2009. Schon weil der Fußball-Einsatz nicht nur am Stadion, sondern auch in der Altstadt bei ihm in einer Hand bleibt. "Die Lageeinschätzung ist einheitlicher." Ein Erfolg sei die Vorbereitung auf Konflikte mit den Hansa-Fans aus Rostock in der Altstadt im vergangenen Mai gewesen. "Wir hatten schon vorher genügend Kräfte und sogar deren Ablösung angefordert", erklärt Kensbock-Rieso. "Solchen Ereignissen müssen wir gedanklich voraus sein."
Große Bedeutung hat für ihn auch das Verkehrskonzept. Die Bahnen werden jetzt nach den Spielen zwischen Arena und Reeser Platz durchfahren. Zudem soll es auf der Rotterdamer Straße Richtung City drei Spuren mit grüner Welle geben. "Vergangene Saison hatten wir die Arena innerhalb einer Stunde leer", sagt Kensbock-Rieso. "Das können wir sicher noch schneller." Denn Wartezeiten im Gedränge führten zu Unruhe. Gute Erfahrungen hat die Polizei auch beim Spiel gegen den MSV Duisburg mit den Busshuttles für Gästefans vom Flughafen-Fernbahnhof aus gemacht. "Da ist uns eine Trennung der Fangruppen zu fast 100 Prozent gelungen."
Wichtig ist dem Einsatzleiter besonders, die Stimmung zwischen Fans und Polizei zu verbessern. "Die Kommunikation soll noch enger werden", kündigt er an. Die Fanbeauftragten nehmen an den Sicherheitsbesprechungen vor Heimspielen ohnehin teil. Am 26. August trifft sich Kensbock-Rieso aber auch mit den Fans selbst - auch mit Vertretern der Ultras. "Ich glaube, es wurde wieder ein bisschen Vertrauen in die Polizei gewonnen." Diese werde zwar weiterhin konsequent einschreiten, wenn aus Party Straftaten würden. "Aber wenn man Abläufe und die Stimmung verbessert, kann man auch Kräfte einsparen", glaubt Kensbock-Rieso. "Das ist unser Ziel: So wenig Polizei wie möglich."