Fußball Einzelkritik zur Fortuna: Neuhaus am besten in Düsseldorf anketten

Der Leihspieler aus Gladbach zeigt das größte Talent. Fortuna profitiert von einem starken Zentrum, dort bürgen sowohl die Abwehrspieler als auch die Akteure aus dem Mittelfeld für überzeugende Leistungen. Der Kader in der Einzelkritik.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Die Defensivzentrale ist das Herzstück von Fortuna Düsseldorf. Die drittwenigsten Gegentore in der Liga zeigen, dass Trainer Friedhelm Funkel großen Wert auf eine funktionierende Deckung legt. Im zweiten Teil unserer Einzelkritik nach der ersten Saisonhälfte nehmen wir die zentrale Abwehr und das Mittelfeld unter die Lupe.

Innenverteidigung

Andre Hoffmann ist die Zuverlässigkeit in Person. Auf ihn kann sich der Trainer verlassen. Vor allem, wenn der Ex-Hannoveraner Kaan Ayhan an seiner Seite hat oder in der Dreierkette spielt, bürgt er für gute Leistungen. Wenn er hingegen unter Druck gerät und schnell angelaufen wird, muss er schon mal zu einem taktischen Foul greifen, um größere Gefahr zu verhindern. Er wird auch in der restlichen Saison eine wichtige Rolle spielen. Note: 2-

Kaan Ayhan ist neben den Torhütern sowie Marcel Sobottka die Konstante und Leitfigur im Team. Das Wort des Abwehr-Organisators zählt. Der türkische Nationalspieler hat eine große Übersicht, eine gute Spieleröffnung und ist kompromisslos im Zweikampf. Nur sein Temperament muss er noch mehr zügeln. Note: 2

Robin Bormuth ist zwar derzeit in der Rangliste die Nummer 3 der Innenverteidigung, aber es macht sich kaum ein Qualitätsunterschied bemerkbar, wenn er einspringt. Im Stellungsspiel hat sich der 22-Jährige deutlich gesteigert, im Zweikampf macht ihm ohnehin niemand etwas vor. Nur in der Spieleröffnung ist er noch zu zurückhaltend und nicht ballsicher genug. Potenzial ist aber genügend vorhanden. Note: 3+

Mittelfeld

Adam Bodzek ist auf Fortunas Homepage immer noch als Abwehrspieler einsortiert. Dabei zählt der 32-Jährige zu den Stützen des defensiven Mittelfelds. Wie wichtig sein beherztes Auftreten ist, hat sich auch gezeigt, als er zuletzt verletzungsbedingt fehlte. Mit seinem rustikaleren Spiel ist er ein unbequemer Gegenspieler, der inzwischen durch seine Routine weiß, wo er einzugreifen hat und was er machen muss, um rechtzeitig gegenzusteuern. Mit Sobottka versteht sich der Routinier glänzend. Note: 3+

Marcel Sobottka ist nicht nur für Trainer Friedhelm Funkel die entscheidende Figur für Fortunas Spiel-Organisation. Schnelligkeit, Dynamik, Übersicht und Zweikampfstärke sind neben dem strategischen Können die wichtigsten Eigenschaften des 23-Jährigen, der oft genug auch unauffällige Fleißarbeit leistet. Note: 2

Florian Neuhaus ist die positive Überraschung der Saison. Defensiv und vor allem offensiv zeigte er Leistungen, die ihm kaum jemand zugetraut hatte. Trotz oder auch wegen seiner Jugend war die Gladbacher Leihgabe für den Schwung im Offensivspiel hauptverantwortlich, weil er immer eine überraschende Wendung machte und mit viel Mut agierte. Er muss in der zweiten Saisonhälfte konstanter werden und cleverer Ruhepausen einlegen, um das Spiel der Fortuna weiter zu prägen. Der 20-Jährige hat großartige Ansätze und sollte in Düsseldorf angekettet werden, damit ihn die Konkurrenz nicht bekommt. Allerdings dürfen seine eigenen und die Erwartungen von außen ihn nicht belasten. Note: 2+

Oliver Fink ist offensichtlich ein kleines biologisches Wunder. Im Ausdauerbereich kann in Fortunas Kader kaum jemand mit ihm mithalten. Zwar könnte er auf dem Platz als Kapitän noch etwas lauter werden, aber in Sachen Einsatz ist „Finko“, wie er im Mannschaftskreis genannt wird, die Vorbildfigur schlechthin. Die Vertragsverlängerung jüngst zeigt, dass seine Verdienste, aber auch seine Leistungen registriert werden. Note: 2-

Taylan Duman und Justin Kinjo konnten sich nicht weiterentwickeln. Daher spielen sie derzeit in den Planungen des Trainers keine Rolle.