Energie Cottbus kommt ohne Angst zur Fortuna
Der Gegner: Mit einer starken Abwehrleistung will Trainer Heiko Weber in Düsseldorf punkten
Düsseldorf. DFB-Pokal-Teilnehmer 1998 und 2001 sowie Fair-Play-Pokal-Gewinner 1999. Das waren bis zum Sommer die einzigen Erfolge der zweiten Mannschaft des FCEnergie Cottbus. Doch dann gelang den Niederlausitzern überraschend der Aufstieg in die Regionalliga Nord.
Mit einem Durchschnittsalter von 19,7 Jahren ist das Team von Trainer Heiko Weber dort mit Abstand die jüngste Mannschaft. Da musste gerade zu Beginn der Saison viel Lehrgeld gezahlt werden. "Doch inzwischen ist unser Fitnesszustand besser, und so langsam greifen auch die Automatismen", sagt Weber und sieht seine Spieler seit Herbst auf einem guten Weg. In den vergangenen sechs Spielen gab es vier Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage (0:1 in Dresden) sowie lediglich zwei Gegentore.
Überhaupt hat die Abwehrreihe für einen Aufsteiger ihre Sache mit 23 Gegentoren in 22 Partien ausgesprochen ordentlich erledigt. Auch, weil sie sich sicher sein konnte, in Torhüter Martin Männel, der am 16. März erst 20Jahre jung wird, einen überdurchschnittlichen Schlussmann hinter sich zu wissen. "Martin trainiert nicht umsonst bei den Profis mit, ist U19-Nationaltorwart und für mich der beste Torwart der Liga", sagt Weber.
Die Offensivabteilung ist hingegen das große Manko des Cottbusser Nachwuchses. Fast schon peinliche zwei Treffer brachte der Angriff in den ersten zehn Spielen zustande. Aktuell sind es elf Tore in 22 Begegnungen. "Wenn wir einen Torjäger hätten, dann wäre er sofort weg zu den Profis, denn die können ja auch einen gebrauchen", sagt Weber und verweist auf die identische Problematik beim Bundesliga-Letzten.
In den Verteidigern Alexander Bittroff und Peter Hackenberg sowie Mittelfeldspieler Thomas Franke stehen drei Akteure vor dem Sprung ins Profiteam. Und obwohl in dieser Ausbildung die Hauptaufgabe von Heiko Weber besteht, hat sich der Trainer ein Ziel gesetzt. "Wenn wir Platz 14erreichen, dann hätten wir bewiesen, dass wir in einer normalen Saison den Klassenerhalt durchaus schaffen können."
Vor dem Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf ist dem 42-jährigen Thüringer jedenfalls nicht bange. "Düsseldorf ist leistungsmäßig nicht so weit weg, das hat ihr mäßiger Auftritt beim Hinspiel bewiesen. Wir rechnen uns mit unserer guten Abwehr schon etwas aus, denn Fortuna hat das Toreschießen ja auch nicht gerade erfunden."