Fortuna Düsseldorf F95-Manager: „Das gute Gefühl nehmen wir mit“
Fortunas Manager Rachid Azzouzi sagt aber, dass nun gute Ergebnisse für die weitere Entwicklung wichtig sind.
Düsseldorf. Rachid Azzouzi hat sich nach eigenem Bekunden sehr gut bei der Fortuna und in Düsseldorf eingelebt. Auch er ist „sehr gespannt“, was das erste Saisonspiel am Sonntag bei Union Berlin bringen wird. Wir sprachen mit dem Manager des Fußball-Zweitligisten.
Herr Azzouzi, wie beurteilen Sie den augenblicklichen Stand so kurz vor Saisonbeginn?
Rachid Azzouzi: Ich glaube schon, dass wir bereit sind. Die Mannschaft hat sehr gut gearbeitet. Es ist gut, dass wir nach anfänglichen Verletzungsproblemen fast alle Spieler wieder an Bord haben. Der eine oder andere Spieler braucht vielleicht noch etwas mehr Zeit, weil er in der vergangenen Saison länger verletzt war oder nicht so oft gespielt hat. Insgesamt befinden wir uns auf einem guten Weg, da auch die Mannschaft immer mehr zueinanderfindet und heiß auf das Spiel in Berlin ist.
Wie sehen Sie denn Konkurrenzkampf im Kader?
Azzouzi: Der ist sehr ausgeprägt, weil die Leistungsdichte im Kader sehr eng ist. Das ist der Entwicklung der Mannschaft zuträglich, aber die Wahrheit liegt dann doch auf dem Platz. Die Spieler, die jetzt in Berlin anfangen werden, dürfen sich nicht zu sicher sein. Sie müssen 100 Prozent geben, um in der Mannschaft zu bleiben. Und von denen, die zunächst draußen sitzen, erwarte ich nicht nur, dass sie die Entscheidung sportlich nehmen, sondern, dass Sie ihre Anstrengungen verdoppeln, um möglichst schnell selbst von Beginn an auf dem Platz zu stehen. Aber die Jungs wissen genau, der erste Spieltag hat noch keine große Aussagekraft, was eine Stamm-Mannschaft angeht.
Also hat sich noch keine Formation rauskristallisiert?
Azzouzi: Die Spieler, die am Sonntag in Berlin auflaufen, werden das absolute Vertrauen des Trainers, ihrer Kollegen und des Vereins haben. Zudem werden alle gebraucht, auch die, die vielleicht am Sonntag auf der Tribüne sitzen werden. Und so müssen die Jungs das auch annehmen. Jeder bekommt die Möglichkeit, sich zu zeigen. Das ist ja nicht mit der Vorbereitung zu Ende.
Wann wird sich die Mannschaft so gefunden haben, dass man von einer Stammelf sprechen kann?
Azzouzi: Ein Trainer hat gewisse Ideen, und die sind nicht von heute auf morgen und bestimmt nicht in einer Vorbereitung mit vielen neuen Spielern umzusetzen. Das kann ein Vierteljahr oder ein halbes Jahr dauern. Das heißt aber nicht, dass wir bis dahin alle Spiele verlieren. Natürlich helfen uns auf diesem Weg auch positive Ergebnisse und geben die nötige Ruhe für die Entwicklung. Wir wollen so viel Punkte wie möglich sammeln, aber der Umbruch und die Änderung der Spielphilosophie brauchen eine gewisse Zeit.
Woran machen Sie Ihr gutes Gefühl für den Saisonstart fest?
Azzouzi: Das Gefühl, das in den letzten Wochen entstanden ist, sollten wir mitnehmen. Andererseits sind wir in der sportlichen Leitung auch gefordert, die Bodenhaftung zu bewahren. Wir sind überzeugt von unserem Weg, und das spürt man draußen. Die Fans sehen, dass dieser Weg gut sein kann. Dann darf uns auch ein Wind, der mal von der Seite oder von vorne kommt, nicht gleich umhauen. Ich wünsche mir, dass alle Leute, die dem Verein wohl gesonnen sind, die nötige Geduld haben. Um die gute Stimmung zu erhalten, brauchen wir aber wie gesagt die richtigen Ergebnisse.
Wie dürfen wir die Fortuna bei ihrem Auftritt in Berlin erwarten?
Azzouzi: Wir werden eine Mannschaft sehen, die an ihre Chance glaubt, die alles dafür gibt und um den letzten Zentimeter kämpfen wird. Es sollte erkennbar sein, dass jeder versucht, seine bestmögliche Leistung abzurufen. Jeder für sich und als gesamte Mannschaft. Wenn wir das umsetzen, haben wir gute Möglichkeiten, aus Berlin etwas Zählbares mitzubringen.
Unabhängig vom Ausgang des Spiels — sind noch weitere Verpflichtungen von Spielern geplant?
Azzouzi: Wir können im Rahmen des Etats noch etwas machen. Auch auf der einen oder anderen Position könnten wir noch aktiv werden. Aber wir müssen es nicht unbedingt. Der Kader, wie er jetzt steht, ist gut. Davon sind wir überzeugt. Bis zum 31. August ist noch alles möglich. Und wir bleiben da am Ball, alles andere wäre fahrlässig.