Flaute im Fortuna-Sturm

Beim 0:0 gegen den FSV Frankfurt überzeugt nur die Defensive.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Stürmer und Torschützen lassen sich für einen Sieg feiern. Warum sollten ihnen die Verteidiger das nach einem 0:0 nicht gleichtun? „Wir Defensivspieler kommen mit dem Ergebnis sicher besser zurecht als unsere Angreifer“, sagte Fortunas Linksverteidiger Christian Weber nach der Nullnummer beim FSV Frankfurt. Für seine Leistung gegen die schnellen FSV-Außenspieler durfte er sich ebenso über ein Lob von Trainer Lorenz Günther-Köstner freuen wie Tobias Levels auf der rechten Abwehrseite.

Wenn man kein Tor erziele, müsse man eben mit dem einen Punkt leben, sagte Weber. In dieser Erklärung waren sich die Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer einig. Einzig, sie hatten nicht eine gute Torchance erspielt.

Düsseldorf nimmt einen Punkt aus Frankfurt mit
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Die Statistik des Spiels förderte das schonungslos zutage: Insgesamt vier Torschüsse brachte die Fortuna auf die Tapete, kein einziger schaffte es in die Kategorie „aufs Tor“. Vom Düsseldorfer Spieler mit den meisten „Torschüssen“, Ben Halloran, blieb lediglich der eine in Erinnerung, den er mit einem Scherenschlag neben das Tor holpern ließ.

Mannschaftskollege Erwin „Jimmy“ Hoffer jedenfalls durfte erst gar nicht abziehen — spät im Spiel sah er sich elfmeterreif gefoult, was neutral betrachtet allerdings zweifelhaft war. Früh im Spiel hatte ihn FSV-Innenverteidiger Björn Schlicke indes regelwidrig gebremst. Mit Gelb wurde das bestraft. Zu wenig, fand Hoffer: „Ich hätte schießen können, und er foult mich als letzter Mann. Ob da hinten einer auf dem Eck steht, war egal, der hätte nichts mehr machen können.“

Doch Schiedsrichter Thorsten Schriever entschied anders, und damit nahm das 0:0 seinen Lauf — auch weil Hoffer und seine Offensivkollegen ihren Job nicht abschließend erledigten: „Wir haben die Chancen nicht gut zu Ende gespielt. Das müssen wir schnell ändern, dann werden wir auch wieder die Tore machen.“ Wenigstens habe die Mannschaft wieder „zu Null“ gespielt, lobte Hoffer die Defensivabteilung.

Für Weber war die Abwehrarbeit am Ende die Basis: „Wir hamstern unsere Punkte auswärts zusammen, und unsere Serie hat gehalten.“ Wobei der FSV als Gastgeber nicht viel dazu beigetragen habe, die Zuschauer zu begeistern. „Auswärts bin ich noch nie so wenig angelaufen worden, wie heute.“

Am Dienstag im Auswärtsspiel bei Aufstiegsaspirant Greuther Fürth dürfte sich das vielleicht wieder ändern. Dann muss Fortuna die Defensivqualität wieder unter Beweis stellen. Wenn es am Ende ein 0:0 wird, ist das in dieser Situation der Fortuna wohl herzlich egal.