Fortuna bejubelt ersten Saisonsieg
3:2 (3:1)-Erfolg in Osnabrück sichert die ersten Punkte auf dem Konto.
Osnabrück. Nach sechs Pleiten in sechs Spielen war das ein echter Vertrauensbeweis: Noch vor dem Anpfiff des Zweitliga-Spiels Osnabrück gegen Düsseldorf erschallten aus dem Fortuna-Fan-Block lautstarke "Norbert Meier"-Rufe. Äußerst ungewöhnlich im deutschen Fußballgeschäft. Und die Mannschaft zahlte dieses Vertrauen stellvertretend für ihren Trainer zurück, sorgte mit dem 3:2 (3:1) am siebten Spieltag der Saison für den lang ersehnten ersten Sieg.
Trainer Meier hatte das Team wieder umgebaut: Kai Schwertfeger begann in der Osnabrücker Arena als Rechtsverteidiger. Andreas Lambertz kam nach abgesessener Rot-Sperre zurück ins Team, dafür musste Christian Weber erstmals zu Beginn draußen bleiben. Stürmer Wellington - der einzige Fortuna-Torschütze bisher - war sogar nicht einmal mit nach Osnabrück gefahren. "Die Mannschaft muss es jetzt richten", hatte Meier vorher gesagt. Und seine Spieler zeigten gleich bei der ersten gefährlichen Aktion auch den unbedingten Willen, die Negativserie zu beenden. Nach einem beherzten Flankenlauf von Johannes van den Bergh über die linke Seite blieb erst Thomas Bröker mit seinem Schussversuch hängen, in der Mitte drückte der freistehende Patrick Zoundi den Ball aus fünf Metern zum 1:0 für die Gäste ins Osnabrücker Tor (3.). Ein echtes Tor des Willens, das von den mitgekommenen 1800 Fortuna-Fans frenetisch gefeiert wurde.
Nur wenige Minuten später durfte schon wieder gejubelt werden: Eine Bröker-Flanke lenkte Osnabrücks Benjamin Gorka mit dem Arm ab - den fälligen Elfmeter drosch Jens Langeneke humorlos flach zum 2:0 in die Mitte des Tores (11.). In der Folge berannten die Osnabrücker vehement den Düsseldorfer Strafraum, und nach einer Reihe von brenzliger Situationen kamen sie zum Erfolg. Mit Unterstützung von Thomas Bröker und Oliver Fink, bei deren Zusammenspiel in der Vorwärtsbewegung der Ball verloren ging. Weil Henrich Bencik anschließend nur zaghaft von Langeneke angegriffen wurde und den Querpass an der Strafraumgrenze spielen konnte, hatte Matthias Heidrich keine Mühe, mit einem überlegten Flachschuss das 2:1 zu erzielen (21.). Die Fortuna hatte es nicht geschafft, das Spiel mit der 2:0-Führung im Rücken zu ihren Gunsten zu beruhigen.
Als die Düsseldorfer gerade das Fußballspielen eingestellt zu haben schienen, machte Fink seinen Fehler wieder gut. Marco Christ hatte einen Freistoß gefährlich scharf in den Strafraum geschossen, und Fink köpfte zum 3:1 ein (33.). Zuletzt hatte die Fortuna beim 4:1 in Ahlen im September 2009 mehr als zwei Auswärtstore geschossen. Die erneuten "Norbert-Meier"-Rufe aus dem Block der Fortuna-Fans waren da eine fast logische Folge zur Pause.
Es mag auch an dem allgemein munteren Spiel auf dem seifigen Boden gelegen haben, das sich nach dem Wechsel in fast allen Facetten fortsetzte. So sorgte Schiedsrichter Felix Zwayer für heftige Osnabrücker Proteste, als er ein Handspiel von Lukimya im Strafraum nicht mit einem Elfmeter ahndete (52.). Auch ein weiteres Tor sollte es geben: Der eingewechselte Björn Lindemann flankte auf den ebenfalls eingewechselten Dennis Schmidt, der zum erneuten Anschlusstreffer einköpfte (73.). In der Schlussphase bekämpften sich beiden Teams weiter wie Ritter mit offenem Visier - am Ende brachte die Fortuna den Vorsprung mit etwas Geschick und ganz viel Glück über die Zeit.