Fortuna: Die Erkenntnisse einer Niederlage
Fortuna macht noch nicht den Eindruck, als homogenes Team zu agieren. Aber es gab eine Vielzahl an Torchancen.
Düsseldorf. Dass es auch irgendwann unter dem neuen Trainer Lorenz-Günther Köstner wieder eine Niederlage geben würde, war allen im Umfeld der Fortuna klar. „Es ist natürlich bitter, dass wir ausgerechnet ein Spiel, in dem wir endlich mal wieder viele konstruktive Aktionen im Offensivspiel hatten, so unglücklich verlieren“, sagte Fortunas Verteidiger Christian Weber. Trotzdem könne man einige Erkenntnisse mit in die nächsten Spiele nehmen.
Trotz der Niederlage hat sich der Abstand zur Abstiegszonen nicht verringert, da sowohl der 16., Arminia Bielefeld, als auch der 17., Dynamo Dresden verloren haben. Der Abstand beträgt weiterhin sieben Zähler.
Die Niederlage allein auf den Fehler von Ivan Paurevic vor dem 0:1 und dessen insgesamt durchwachsene Leistung zu schieben, wäre unsinnig. Aber es wurde deutlich, wie wichtig Routinier Oliver Fink und seine Übersicht auf der Sechserposition für das Spiel der Fortuna sind. Und allen lautstarken Kritikern zum Trotz: Auch das Fehlen von Andreas Lambertz hat sich negativ ausgewirkt. Dessen Lauf- und Kampfstärke hatte zuvor deutlich zur Kompaktheit der Mannschaft beigetragen.
Das war auch für den Trainer eine ganz wichtige Erkenntnis des Spieles gegen die Hamburger. Vor allem die Offensivkräfte Charly Benschop, Erwin Hoffer und Michael Liendl hatten insgesamt eine Reihe von guten Torgelegenheiten. „Bei ihren Schüssen aus dem Strafraum fehlte ihnen aber die Ruhe beim Abschluss“, sagte Trainer Lorenz-Günther Köstner, der sich über die leichtfertige Art der Stürmer ärgerte, wie sie mit diesen Möglichkeiten umgegangen sind. „Da muss man auch mal den besser postierten Nebenmann sehen. Das war zu eigensinnig.“ Neben der Effektivität fehlte da wohl auch die Konzentration.
Wenn man die beiden Mannschaften am Sonntag verglich, hatte man das Gefühl, dass St. Pauli eine geschlossene Einheit auf dem Platz ist, die sich auch so bewegt. Bei Fortuna mag das Teamgefühl inzwischen wieder wesentlich besser ausgeprägt sein, aber es drängt sich der Eindruck auf, dass Defensive und Offensive fast wie zwei unterschiedliche Teams, aber nicht als Einheit, funktionieren. Deshalb passt auch das Umschaltverhalten nicht.
Abwehrspieler Martin Latka hat sich früh in der ersten Hälfte gegen St. Pauli einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen. Der 29-jährige Innenverteidiger wird wohl mindestens zwei Wochen pausieren müssen. Bruno Soares hat Latka ansprechend vertreten.