Nach fünf sieglosen Spielen Mansfeld sichert Sieg in Straelen
Straelen · Im Duell mit dem Tabellenschlusslicht gewinnt die U23 nach furiosem Start mit 3:2.
(td) Der isolierte Blick auf die Bilanz ließ nichts Gutes erahnen. Sieben Mal waren Fortunas Regionalliga-Fußballer in der Vergangenheit auf den SV Straelen getroffen – und nur eine dieser Begegnungen hatten sie für sich entscheiden können: das Hinspiel dieser Saison mit 2:0. Abgesehen davon waren drei Unentschieden das Höchste der Gefühle. Vor dem im Abstiegskampf wegweisenden Aufeinandertreffen am Samstag wäre ein neuerliches Remis jedoch zu wenig gewesen für die Mannschaft von Trainer Nico Michaty.
Entsprechend groß war der Jubel im Lager der Flingerner, als Schiedsrichter Cengiz Kabalakli die Partie beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht um exakt 15.57 Uhr beendete und den 3:2-Erfolg der U23 besiegelte. Es war der erste übrigens nach zuletzt fünf sieglosen Spielen und ein ganz besonders wichtiger, weil auch die direkte Konkurrenz im Tabellenkeller dreifach punktete. Dass es für die Landeshauptstädter um nichts als den Erfolg gehen würde, unterstrich Michaty schon vor dem Anpfiff mit der ungewohnt offensiven Ausrichtung seiner Startformation. Als Doppelspitze schickte er Marcel Mansfeld und Jona Niemiec, den tragischen Helden des Pokalabends in Nürnberg unter der Woche, ins Rennen, während Ephraim Kalonji und Luis-Felipe Monteiro ihre Rollen als nominelle Mittelfeld-Außen mit sehr viel Drang nach vorne interpretieren sollten – so der Plan. Und schon nach vier Minuten ging er zum ersten Mal auf: Monteiro erlief einen Steckpass an der Grundlinie, bediente Kalonji am zweiten Pfosten, und der ehemalige U19-Kapitän lenkte den Ball gekonnt zur frühen Führung unter die Latte. Es kam allerdings noch besser, denn auch der nächste ernstzunehmende Torschuss saß, weil sich das letzte Puzzleteil des Offensivplans ebenfalls früh fügte. Nicolas Hirschberger, der mit Routinier Adam Bodzek die Doppel-Sechs bildete, um an dessen Seite die Strippen zu ziehen, schickte Monteiro auf die Reise. Den folgenden Querpass spitzelte Mansfeld im Fünfmeterraum über die Linie; 2:0 nach zwölf Minuten. Weil aller guten Dinge allerdings drei sind, blieb die U23 mit dem Fuß auf dem Gaspedal und legte einen weiteren Treffer nach. Begünstigt indes vom Rasen im Tecklenburg-Stadion, der seine Regionalliga-Tauglichkeit ebenso schuldig blieb wie der SV Straelen. Mansfeld marschierte ohne jeglichen Gegnerdruck durchs Mittelfeld, zog ab und hatte Glück, dass die Kugel kurz vor der Hand von SVS-Keeper Julius Paris hochsprang – ins Tor und ins Fortuna-Glück.
Von ihren Defensivaufgaben waren die Rot-Weißen auf der anderen Seite trotz des Offensivfeuerwerks nicht befreit, vielmehr hatten sie kurz nach dem 3:0 eine brenzlige Situation zu überstehen. Niek Munsters war blitzeblank im Strafraum der „Zwoten“ aufgetaucht, sein strammer Schuss strich aber knapp am Pfosten vorbei. Vor der Halbzeit musste sich außerdem Fortuna-Keeper Leon Klußmann erstmals auszeichnen, als er Sieger im Duell mit Kenan Dünnwald-Turan blieb. Machtlos war der 20-Jährige hingegen fünf Zeigerumdrehungen nach dem Seitenwechsel. Nachdem Maximilian Adamski den ehemaligen Bundesliga-Profi Marcel Heller im Sechzehner gefoult hatte, konnte Klußmann gegen den Strafstoß von Ken Mata nichts ausrichten. Die Hausherren blieben im Spiel, und die „Zwote“ ließ sie gewähren. Der Anschlusstreffer in letzter Sekunde fiel allerdings nicht mehr ins Gewicht.