Fortuna-Sorgenkind dreht wieder auf Ao Tanaka schießt Japan mit Doppelpack zum Sieg gegen Kanada
Niigata/Düsseldorf · Beim 4:1-Erfolg gegen Kanada schnürt der Mittelfeldspieler einen Doppelpack.
Das Rätsel, das Ao Tanaka im Moment aufgibt, könnte mysteriöser kaum sein. Während der Mittelfeldspieler im Fortuna-Trikot einfach nicht in Fahrt kommt, läuft er im Dress der japanischen Nationalmannschaft regelmäßig auf Hochtouren. Beim 4:1 im Testspiel gegen Kanada führte Tanaka seine Mannschaft am Freitag mit zwei Toren maßgeblich zum Sieg – es war der fünfte Erfolg in Serie für den 25-Jährigen und die „Samurai Blue“.
Nicht einmal zwei Minuten war die Partie in Niigata alt, als Tanaka die Führung erzielte, die Keito Nakamura noch vor der Halbzeit auf 3:0 erhöhte. Bayern-Profi Alphonso Davies war für die Kanadier zwischenzeitlich ein Eigentor unterlaufen. Kurz nach dem Seitenwechsel legte der Düsseldorfer seinen sechsten Treffer im 22. Länderspiel nach, den Schlusspunkt setzte David Hoilett für die Gäste kurz vor dem Ende.
Der Plan von Fortuna-Trainer Daniel Thioune ging jedenfalls auf. „Es ist ein bisschen einfacher, sich mit der Nationalmannschaft sein Selbstvertrauen zu holen. Ich hoffe, dass das dann auch in den nächsten Tagen und Wochen wieder passiert“, hatte der 49-Jährige kürzlich über Tanaka gesagt. Der WM-Teilnehmer hatte weder beim 0:1 in Hamburg noch nach seiner Einwechslung beim 1:1 gegen Osnabrück überzeugen können.
Warum diese frappierende Diskrepanz zwischen den Leistungen des Mittelfeldspielers für Fortuna und für die japanische Nationalmannschaft besteht, konnte auch Thioune nur mutmaßen. „Ao war bei der Nationalmannschaft erfolgreich, saß dann bei uns wieder auf der Bank, hat das Hamburg-Spiel bekommen, da auch nicht so zu überzeugen gewusst“, zählte er auf. „Vielleicht ist er dann auch einfach noch ein junger Spieler. Er hat selbst klar gesagt, dass ihm immer noch ein bisschen etwas fehlt, um diese Zweite Liga komplett zu verstehen.“
Bevor Tanaka nach Düsseldorf zurückkehrt, steht indes noch eine weitere Partie an: Am Dienstag trifft er mit den Japanern, die schon in den jüngsten Duellen gegen El Salvador (6:0), Peru (4:1), Deutschland (4:1) und die Türkei (4:2) das Toreschießen für sich entdeckt hatten, auf Tunesien. Die nächste Chance, um sich für Fortuna in Form zu schießen – und diese dann vielleicht auch zu konservieren.
Der 25-Jährige war allerdings nicht der einzige Akteur aus dem Kreis des Zweitligisten, der für sein Heimatland auf dem Platz stand. Isak Johannesson schaffte es beim 1:1 der isländischen Nationalmannschaft gegen Luxemburg am Freitagabend wieder in die Startelf. Auch Sima Suso lief für die deutsche U19-Auswahl am vergangenen Mittwoch beim deutlichen 6:0-Erfolg gegen Kasachstan von Anfang an auf. In der zweiten Partie gegen Nordmazedonien stand der 18-Jährige am Samstag erneut in der Anfangsformation und trug seinen Teil zum 3:1-Sieg bei.
Rechtsverteidiger Takashi Uchino traf indes mit der japanischen U22 auf Mexiko und bereitete beim 4:1-Sieg den zweiten Treffer vor.