Stürmer verlässt Fortuna Köln ist im Poker um Kownacki raus

Düsseldorf · Die Domstädter hatten sich um die Dienste des Düsseldorfer Stürmers beworben.

Dawid Kownacki bei einem morgendlichen Training.

Foto: Frederic Scheidemann

Steffen Baumgart sucht einen Spielertyp, den Dawid Kownacki recht ideal verkörpert. „Für unser Spiel brauchen wir nicht den sogenannten Stoßstürmer, der mit dem Rücken zum Tor agiert. Das war Tony Modeste auch nicht. Wir fahren am besten mit zwei beweglichen Stürmern“, sagt der Trainer des 1. FC Köln im Gespräch mit der „Kölnischen Rundschau“. Baumgart weiter: „Er soll kopfballstark sein und Erfahrung mitbringen. Jemand, der nachgewiesen hat, dass er die nötige körperliche Präsenz und die Intensität für die Bundesliga mitbringt.”

Tatsächlich soll sich der „Effzeh“ nach vorliegenden Informationen in den vergangenen Wochen recht intensiv mit der Personalie „Kownacki“ beschäftigt haben. Dies deckt sich auch mit Recherchen des „Geissblog“. Die Kölner haben indes aus zweierlei Gründen schlechte Karten: Kownacki selbst präferiert dem Vernehmen nach erst einen Abgang im Sommer.

Allerdings nicht aus Nächstenliebe zu seinem aktuellen Arbeitgeber. Im Pokerspiel um einen möglichst hoch dotierten Vertrag rechnet er sich Ende der Saison einfach bessere Karten auf dem Markt aus. Ab dem 1. Januar öffnet das Transferfenster, für Kownacki müsste ein Verein dann noch bereit sein, Geld an Fortuna zu überweisen. Hieße für den Spieler, dass er sehr wahrscheinlich Einbußen für sich hinnehmen müsste. Der 1. FC Köln jedenfalls scheint in der aktuellen Situation ebenfalls weder willens noch finanziell in der Lage, Kownacki vorzeitig aus Düsseldorf loszueisen. Für Fortuna Düsseldorf ist es ­insgesamt eine eher ­unappetitliche Situation. Schließlich steht man ­finanziell nach dann vier Jahren mit leeren Händen da. 2019 war Kownacki für rund 6,8 Millionen Euro verpflichtet worden. Nach einem starken Start verließen ihn dann aber schnell die Kräfte. Erst in der aktuellen Saison ist er wieder richtig aufgeblüht, pünktlich, um sich im Schaufenster Zweite Liga für eine neue Stelle zu bewerben.

Für Fortuna würde sich sein Engagement dann auszahlen, wenn Kownacki weiter Tore liefert und so mithilft, den Verein wieder in Richtung Bundesliga zu schieben. Selbst in einem Aufstiegsfall würde man ihn allerdings nicht halten können, denn gehobene Gehaltssummen wird man sich in Düsseldorf nicht leisten können.

In dieser Spielzeit hat Kownacki bereits sechs Treffer selbst erzielt und sechs weitere vorbereitet. Er stand in allen möglichen 17 Partien auf dem Rasen und zählt zu den absoluten Stützen im Team von Cheftrainer Daniel Thioune. Für Fortuna wird der Abgang von Kownacki ein schmerzlicher Verlust auf einigen Ebenen.