Mit 85 Jahren gestorben Fortuna trauert um früheren Vorstand

Düsseldorf · (jol/gic) Er war ein höchst erfolgreicher Unternehmer, er konnte sich mit großem Geschick und noch mehr Charme auf dem Düsseldorfer Parkett bewegen, und er war vor allem eins: ein echter Fortune. Jetzt ist Heinz Heßling gestorben, wie am Donnerstag bekannt wurde.

Heinz Heßling bei der Mitgliederversammlung 2001.

Foto: HORSTMÜLLER GmbH

Sein Unternehmen, führend in der Lichttechnik-Branche, bestätigte dies auf Anfrage.

Die Fortuna-Familie trauert um eine vielschichtige Persönlichkeit aus ihren Reihen, die sich nie davor scheute, Verantwortung zu übernehmen – auch in schwierigen Situationen, wenn sich andere lieber wegduckten. Im Juni hatte Heßling noch seinen 85. Geburtstag im Kreise seiner Familie feiern dürfen.

Zu dieser Familie gehörte seit einigen Jahren auch ein prominenter Politiker: Heßling hatte die Mutter von Bundesfinanzminister Christian Lindner geheiratet. „Das Wort Stiefsohn mag ich gar nicht“, sagte Heßling einmal. „Der Christian ist mein bester Freund.“ Auch er selbst war ein versierter Politiker, allerdings eher auf Vereinsebene. Mit diesem Talent half er der damals häufig kriselnden Fortuna immer wieder, in verschiedenen Positionen auf der Führungsebene, zuletzt bis zu seinem Rücktritt vor rund zwei Jahrzehnten als Vizepräsident.

Mit seinem Namen ist zwar auch eine besonders schwierige Phase der Vereinsgeschichte verknüpft, als der damals aus Helge Achenbach, Thomas Timmermanns und ihm bestehende Vorstand den Vertrag mit dem Rechteverwerter Sportwelt abschloss, der Fortuna trotz Millionenspritze nicht den erhofften Schub brachte. Man darf jedoch keinesfalls den Fehler machen, Heßling auf diese Entscheidung zu reduzieren. Der Unternehmer half seinem Verein, wann immer er konnte, sprang mit Bürgschaften und Finanzspritzen, um die er nie großes Aufhebens machte, immer wieder auch persönlich in die Bresche.

Obwohl er nach seinem Rücktritt kein Amt im Verein mehr übernahm, blieb Heßling immer Fortune durch und durch. Er verschwand nicht in der Versenkung, sondern nahm stets an Mitgliederversammlungen teil, wenn es seine Zeit irgendwie zuließ. Nie scheute er eine Diskussion um seine Amtsführung; es ging ihm stets nur um Fortuna.