Um in der Champions League zu spielen „Fortuna in die Champions League“

Düsseldorf · Özil-Berater Erkut Sögüt kann sich japanischen Investor für den Klub vorstellen.

  Erkut Sögüt bei einem Vortrag zu „Fußball und Recht“ an der HHU.

Erkut Sögüt bei einem Vortrag zu „Fußball und Recht“ an der HHU.

Foto: Anne Orthen (ort)

Mesut Özil hat in seiner Karriere viel Kritik einstecken müssen. Wegen seiner Leistungen auf dem Platz. Aber auch wegen seines Verhaltens außerhalb des Rasens. Sein Berater Erkut Sögüt begleitet ihn bereits seit 2013 – und ist mittlerweile sehr routiniert darin, seinen Klienten gegen Kritik vor allem aus Deutschland zu verteidigen.

Unlängst hatte er dazu die Gelegenheit in der Sendung „Rudi Brückner – Der Talk am Montag“ auf „Sport1“ bekommen. „Er (Mesut Özil; Anm. d. Red.) hat sein Image nicht zerstört. Mesut hat eine Meinung, er steht dazu. Er ist geradlinig, er wird sich nicht ändern“, sagte der 41-Jährige.

Und weiter: „Ich rate den Spielern nicht zu irgendwelchen Fotos. Er kannte den Präsidenten, bevor ich Mesut kannte. Medien beeinflussen viel. Ich diskutiere alles mit den Spielern. Wenn er mit jemandem Fotos machen möchte, respektiere ich das“, sagte Sögüt.

2018 hatte Özil ein Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgenommen, was in Deutschland für viel Kritik sorgte. Kurz nach der WM erklärte er seinen Rücktritt aus dem DFB-Team, brach auch mit Bundestrainer Joachim Löw. Seit Juli steht Özil bei Istanbul Basaksehir FK unter Vertrag. Zuvor war er bei Fenerbahce Istanbul suspendiert worden.

Und plötzlich war auch Fortuna Thema in der Sendung. Wie das? Zur Sprache kam die 50+1-Regel und ob sie möglicherweise auch hierzulande eine Chance auf Umsetzung hätte. „Ich persönlich vertrete die Auffassung, wenn man die Vorteile des Wirtschaftsrechts, des Kartellrechts hinzuzieht und davon profitiert als Verein, als Aktiengesellschaft, als GmbH, kann man nicht sagen, die anderen Regularien finden für uns nicht statt, also Investoren können uns nicht kaufen“, bekundete der Berater.

Seiner Auffassung nach müsse man „ganz oder gar nicht“ gehen. „Ich sage nicht, dass das englische Modell das richtige Modell ist, aber mit ganz strengen Auflagen“, sagte Sögüt. „Ich habe jahrelang in Düsseldorf gelebt. Düsseldorf ist eine Stadt mit vielen japanischen Firmen. Ich kann mir vorstellen, dass eine gute, gestandene japanische Firma auch sehr gerne in Düsseldorf investieren würde – mit strengen Auflagen. Warum soll Fortuna Düsseldorf nicht auch in der Champions League spielen und die Möglichkeit dazu haben?“

Bei Fortuna hat man schon vor Monaten klar Stellung genommen zu derartigen Spekulationen. „Für uns ist sehr klar, dass Fortuna Düsseldorf so ambitioniert sein muss, wieder in der Bundesliga spielen zu wollen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Jobst im Interview. Doch finanzielle Wagnisse wolle man nicht eingehen. Den Einstieg von Investoren schließt Jobst daher aus: „Das ist nicht Fortuna, das passt nicht zur Fortuna.“

(gic)