Von Tanaka bis Janes Diese Fortunen waren vor Uchino bei den Olympischen Spielen

Düsseldorf/Paris · Verteidiger Takashi Uchino ist in Paris dabei. Der erste war 1928 Ernst Albrecht.

 Takashi Uchino im Nationaltrikot Japans.

Takashi Uchino im Nationaltrikot Japans.

Foto: dpa/Arne Dedert

Fortunas Olympioniken lassen sich perfekt in zwei Gruppen teilen: Bis zur Jahrtausend-Wende waren es nur deutsche Profis, die während ihrer Zeit in Rot-Weiß am Fußball-Turnier der Olympischen Spiele teilnahmen, nach der Jahrtausend-Wende waren es nur noch Japaner. Wobei zur zweitgenannten Gruppe gerade einmal zwei Fortunen zählen, während für die deutsche Nationalmannschaft bereits zehn Spieler der Rheinländer bei Olympia aufliefen.

Zuletzt wurde der Traum von einer Olympia-Teilnahme für Takashi Uchino zur Realität. Der Rechtsverteidiger rückte in den Kader seines Heimatlandes nach und reiste in der vergangenen Woche nach Paris. Während er Japans erstes Gruppenspiel (5:0 gegen Paraguay) noch von der Tribüne aus verfolgen musste, stand er im Duell mit Mali (1:0) im Spieltagskader, wartet jedoch weiterhin auf die ersten Einsatzminuten beim Turnier in Frankreich. Sein Landsmann Ao Tanaka hingegen kann derweil auf sechs olympische Einsätze zurückblicken und erreichte mit der japanischen Auswahl vor drei Jahren in Tokio den vierten Platz. Ebenfalls auf sechs Einsätze bei den Spielen kam Abwehrspieler Heiner Baltes 1972 in München, er war zwischen 1971 und 1981 Stammspieler bei Fortuna und gehörte so unter anderem zu jener Fortuna-Mannschaft, die es bis ins Finale um den Europapokal der Pokalsieger schaffte, sich jedoch gegen dem FC Barcelona geschlagen geben musste.

Bei den Spielen 1984 in Los Angeles, bei denen erstmals nicht nur Amateur-Fußballspieler teilnehmen durften, standen mit Manfred Bockenfeld und Rudi Bommer gleich zwei Fortunen im deutschen Kader. Bommer, der mit Fortuna zweimal den DFB-Pokal gewann, erzielte drei Treffer, und auch Bockenfeld steuerte ein Tor für die deutsche Auswahl bei, die bis ins Viertelfinale kam. 1956 traten drei Fortunen die Reise nach Melbourne an, doch nur Matthias Mauritz und Karl Hoffmann kamen auf jeweils einen Olympia-Einsatz. Defensivspieler Günter Jäger hingegen absolvierte keine Partie.

Mauritz, der 303 Pflichtspiele für die Düsseldorfer bestritt, nahm bereits vier Jahre zuvor in Helsinki an den Wettkämpfen teil und lief in zwei Partien für die deutsche Auswahl auf. Auch Fortuna-Legende Paul Janes war einst Olympionike, kam jedoch genauso wie Stanislaus Kobierski nicht zum Zuge. Allein der dritte Fortune im Kader für die Spiele 1936 in Berlin, Paul Mehl, spielte eine Partie. Der erste Düsseldorfer, der bei Olympia antrat, war Ernst Albrecht 1928 in Amsterdam, er gehörte zusammen mit Mehl, Kobierski und Janes zum Fortuna-Kader, der 1933 den deutschen Meistertitel gewann.