Trotz einiger Personalwechsel Diesen Rekord will Thioune am Sonntag mit Fortuna unbedingt aufstellen

Düsseldorf · Am Sonntag gegen Magdeburg wird Karol Niemczycki das Gehäuse hüten.

Karol Niemczycki beim Pokalspiel in Magdeburg.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Alles möchte Daniel Thioune seinem Gegenüber Christian Titz natürlich nicht verraten. „Er sagt mir ja schließlich auch nicht, mit welcher Magdeburger Aufstellung ich rechnen darf“, erklärt der Fortuna-Trainer vor dem letzten Heimspiel der regulären Saison am Sonntag. So lässt sich Thioune zum Beispiel auch nicht in die Karten schauen, ob er in der Innenverteidigung Tim Oberdorf oder Jordy de Wijs schonen und dafür Kapitän Andre Hoffmann einmal von Anfang an bringen werde.

Eine personelle Info gibt der 49-Jährige aber nach ein bisschen Nachbohren: „Karol Niemczycki wird gegen Magdeburg für uns zwischen den Pfosten stehen.“ Eine nachvollziehbare Entscheidung, denn rein tabellarisch geht es für Fortuna am Sonntag (15.30 Uhr, Arena) um nichts. Sie ist und bleibt Dritter, wird am 23. und 27. Mai definitiv die Relegationsspiele gegen den noch zu ermittelnden Drittletzten der Bundesliga spielen. Und dass dann Florian Kastenmeier wieder das Gehäuse hüten wird, steht außer Frage.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich Karols Arbeit sehr wertschätze“, sagt Thioune. „Auch wenn er sehr traurig deswegen war, hat er akzeptiert, dass ich in den Pokalspielen auf St. Pauli und gegen Leverkusen bei Flo als Torhüter geblieben bin. Karol ist sehr respektvoll mit dieser Entscheidung umgegangen.“ Deshalb und weil er immer sehr gut trainiere, habe sich der Pole den Einsatz gegen Magdeburg verdient. Zudem sei bei Kastenmeier keinerlei Spannungsabfall zu befürchten. „Und nach dem Spiel hat ihn ja so ein Wilder auch noch getreten“, sagt Thioune im Rückblick auf die Szene mit einem fehlgeleiteten Kieler Fan, und fügt schmunzelnd an: „Dann kann sich Flo noch ein paar Tage länger davon erholen.“

Unbedingt gebraucht hätte der Keeper diese Pause zwar nicht, aber auch er wird die Belohnung für seinen Kollegen ganz sicher gutheißen. Doch wie weit soll Thioune ansonsten mit der Schonung von Stammkräften gehen? Es ist schon ein Spagat, denn vollkommen unwichtig ist die Partie definitiv nicht, nicht nur deshalb, weil fast 50 000 Karten dafür verkauft sind. „Es geht für uns auch sonst noch um einiges“, stellt der Trainer fest. „Zum Beispiel arbeiten wir immer noch daran, die beste Zweitligasaison in Fortunas Geschichte zu spielen.“

Ein Sieg gegen Magdeburg würde genügen, weil bei dann 63 Zählern die Tordifferenz in jedem Fall besser wäre als im Meisterjahr 2017/18, und beim Aufstieg 2011/12 kam Fortuna „nur“ auf 62 Punkte. Aber Thioune will mehr. „Wir können in der Rückrundentabelle der Zweiten Liga noch Platz eins schaffen. Und das, obwohl wir in den ersten Wochen des Jahres noch über Platz 18 in diesem Klassement geredet haben.“ Die Düsseldorfer können zudem den besten Angriff der Liga behalten und vielleicht sogar noch den Titel „beste Abwehr“ erringen; und Platz zwei in dieser Liste hinter St. Pauli soll sowieso gehalten werden.

Ein Muster ohne Wert ist es also keineswegs, was sich da gegen Magdeburg abspielt, zumal da Thioune auch noch zwei Serien verlängern will. „Wir haben in der Liga 13 Mal in Folge nicht verloren und gegen Magdeburg seit deren Aufstieg in vier Spielen vier Siege gefeiert“, fasst er grinsend zusammen.