„Ich rechne uns Chancen aus“ Das traut Sportdirektor Weber der Fortuna in der Relegation zu

Kiel/Düsseldorf · Der Sportdirektor bezieht den Optimismus für die Relegation aus der starken Serie.

Christian Weber ist Sportdirektor bei Fortuna.

Foto: Moritz Mueller

Im Grunde geht jetzt alles sehr schnell. Ein Spiel steht für Fortuna in der regulären Zweitligasaison noch an, am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Magdeburg – und dann gibt es schon den großen Showdown. Am 23. Mai steigt das erste Relegationsspiel beim Drittletzten der Bundesliga, der Stand heute Union Berlin, 1. FC Köln, FSV Mainz 05 oder VfL Bochum heißen kann, am 27. Mai erwartet Fortuna ihren Gegner zum Rückspiel.

Fortunas Sportdirektor geht diese entscheidende Tage mit bester Stimmung und Zuversicht an. „Wir hoffen natürlich, dass wir unsere Serie von nun bereits 13 Ligaspielen ohne Niederlage weiter verlängern können“, sagt Christian Weber. „Jetzt schauen wir einfach, was passiert und wer in der Relegation auf uns zukommt. Unser Fokus liegt einfach, so wie wir es die ganze Saison über gehalten haben, auf dem nächsten Spiel – und dann natürlich auf der Relegation.“

Weber lobt die Leistung
der Mannschaft

Seinen Optimismus bezieht Weber dabei aus den Vorstellungen der vergangenen Wochen, nicht zuletzt aus dem 1:1 bei Holstein Kiel. „Wir haben in Kiel eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt, waren in vielen Statistiken vorn“, erklärt der Sportdirektor. „So hatten wir sehr viele Eckbälle und vor allem auch Abschlusschancen.“

Die Möglichkeit eines mentalen Rückschlags durch die verpasste Chance, noch direkt in die Bundesliga aufzusteigen, sieht Weber nicht. „Nach dem Spiel war erst einmal eine gewisse Enttäuschung da, sicher. Wir wollten verhindern, dass in Kiel eine große Aufstiegsfeier stattfindet und wir als Nicht-Sieger vom Platz gehen. Da mussten wir die Jungs ein kleines bisschen aufbauen, aber dann konnten wir das alles schnell abhaken. Die positiven Dinge nehmen wir aber gern mit ins nächste Spiel.“

Fortuna nehme es, wie es kommt, sagt der 40-Jährige weiter. „Wir sind gerade in einem sehr guten Fluss. Wir treten mit Selbstvertrauen auf und spielen sehr guten Fußball. Die Jungs haben Spaß an ihren Aufgaben. Gegen Magdeburg wollen wir nun in unserem Flow bleiben, Spaß haben und in unseren Abläufen bleiben.“

Weber weiß, wovon er spricht, denn er stand vor fast auf den Tag genau zwölf Jahren im Fortuna-Kader, als der Zweitligist mit einem 2:1-Auswärtssieg und einem 2:2 zu Hause den hoch favorisierten Bundesligisten Hertha BSC in der Relegation bezwang. „Wir haben neben mir noch ein paar Jungs, die die Relegation schon einmal erlebt haben: Sascha Rösler, Mentaltrainer Axel Zehle, unser Doc Ulf Blecker. Wir haben das alle noch gut vor Augen“, erinnert er sich. „Das sind ganz besondere Spiele für Fußballer – es wird ein Highlight sein für uns, und das haben wir uns mit einer sehr, sehr guten Saison verdient“, ergänzt er. „Wir haben in der Rückrunde viele gute Spiele gezeigt. und dementsprechend sollten wir uns auch freuen auf die Relegation. Mal schauen, wer der Gegner wird, aber ich rechne uns durchaus Chancen aus.“

Zu verlieren habe Fortuna jetzt ohnehin nichts mehr. „Wir sehen das Positive, wir sehen Dinge, die wir erreichen können. Es ist als Fußballer immer ein sehr, sehr gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man sein sportliches Schicksal in der eigenen Hand hat.“