Auch wenn es jetzt schon gut läuft Diese Verbesserung fordert Shinta Appelkamp bei Fortuna
Düsseldorf · Der 23-Jährige spielt beim 3:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg auch auf Außen stark.
Er war nicht immer erste Wahl in dieser Saison – auch, weil Shinta Appelkamp einige muskuläre Probleme zu schaffen machten. Doch in der entscheidenden Phase ist der 23-Jährige voll da. Obwohl in seinem Mannschaftsteil, dem zentralen Mittelfeld, endlich einmal alle Mann an Bord sind, hat sich der frühere deutsche U21-Nationalspieler einen Stammplatz erkämpft.
Auch beim 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg hat Appelkamp abgeliefert. Dies zudem in einer Rolle, die nicht unbedingt seine liebste ist: auf der rechten Seite einer offensiven Dreierkette hinter der einzigen Spitze Vincent Vermeij. Auf einer zentralen Position fühlt der gebürtige Tokioter sich eher zu Hause, aber da Rechtsaußen Felix Klaus wegen der fünften Gelben Karte gesperrt war, musste Appelkamp dort aushelfen.
Nicht als echter Außenstürmer freilich, eher in einer Hybridrolle, in der er immer wieder wechseln konnte zwischen Flügelspiel und Spielgestaltung; rechts, links und in der Mitte. „Hauptsache, man steht auf dem Platz, das will jeder“, sagt er dazu. „Ich will einfach auf der Position, auf die der Trainer mich stellt, das Beste geben. Und ich denke, das hat ganz gut geklappt.“
Fast schon eine Untertreibung, denn abgesehen von der Phase nach der Pause, als die Düsseldorfer zunächst nicht wieder hineinfanden in ihr druckvolles Spiel der ersten 45 Minuten, trat der Tabellendritte schon sehr ordentlich auf. „Es hat Spaß gemacht!“, befindet auch Appelkamp. „Wir konnten weitestgehend unseren Fußball spielen. Das Gegentor zum 1:2 haben wir natürlich nicht gebraucht, vor allem nicht nach einem Standard. Aber das 3:1 hat uns dann gut getan, danach haben wir es souverän runtergespielt.“
Ziel sei es vorher gewesen, „die Serie mit ungeschlagenen Spielen auszubauen, und das hat geklappt. Momentan sind wir einfach in einem Flow, es läuft gut, jeder weiß, was seine Aufgabe ist“. Eine wichtige Feststellung, gerade vor dem happigen Job, der am kommenden Samstag an der Ostsee wartet. „Wir freuen uns schon sehr auf das Spiel in Kiel“, versichert der Mittelfeldspieler. „Die Pause jetzt tut sehr gut, dass wir also freitags gespielt haben und dann erst wieder Samstagabend. Da können wir ein bisschen durchschnaufen. Das Geile an einem Freitagspiel ist sowieso, dass man danach entspannt auf der Couch liegen und alles verfolgen kann.“
Und das tat er dann auch am Samstag und Sonntag, mit klarem Schwerpunkt auf dem Auftritt der zweitplatzierten KSV Holstein beim SV Wehen Wiesbaden.
„Kiel ist dann natürlich
ein besonderes Spiel“
Die Hoffnung auf ein Stolpern der Norddeutschen erfüllte sich allerdings nicht, da diese nach einer äußerst schwachen Vorstellung sehr glücklich mit 1:0 gewannen. Das änderte jedoch gar nicht so viel an der Ausgangslage für Fortuna, denn patzen kann Kiel auch im Saisonfinale in Hannover noch – und an der Förde müssen die Düsseldorfer so oder so gewinnen. „Kiel ist dann natürlich ein besonderes Spiel, darauf setzen wir alles“, erklärt Appelkamp dann auch und fügt hinzu: „Was der HSV hinter uns gegen St. Pauli anstellt, war dagegen überhaupt kein Thema für uns. Nach dem Nürnberg-Spiel klar, aber nicht vorher und nicht in der Halbzeit. Auch der Trainer hat nicht einmal in Ansätzen vom HSV-Spiel gesprochen.“ Platz drei aus eigener Kraft zu sichern, sehen die Düsseldorfer ohnehin als ihre ureigenste Aufgabe an.
Eine Sache hat Appelkamp am Freitagabend jedoch trotz des Sieges gestört, und deshalb legt er auch den Finger in die Wunde: „Wir können ein Tempo, wie wir es in der ersten Hälfte gegen Nürnberg gezeigt haben, noch nicht über 90 Minuten gehen. Aber wenn wir aufsteigen wollen, muss das unser Anspruch sein. Wenn man etwas nach diesem 3:1 bemängeln könnte, dann wäre es das.“ Schaden kann es natürlich nie, wenn die unmittelbar Beteiligten sich immer weiter verbessern wollen. Richtig aber auch, dass der 23-jährige Mittelfeldspieler im Rückblick die positiven Seiten des Fortuna-Auftritts gegen die Franken überwiegen ließ; in diesem Fall die Fähigkeit, nach dem Anschlusstreffer wieder zurückzukommen und in die Partie zurückzufinden. „Uns darf man nie abschreiben, wir sind immer da“, betont er. „Deshalb hätte es am Freitag auch 5:1 oder 6:1 ausgehen können, vielleicht sogar müssen. Aber wir sind happy mit dem Ergebnis.“