Bleibt er in Düsseldorf? Das sagt Fortuna-Youngster Yannik Engelhardt über seine Zukunft
Düsseldorf · Yannik Engelhardt fiebert dem Saisonfinale mit den letzten drei Spielen entgegen. Der 23-Jährige fordert „brutale Haltung und Gier“ im Kampf um den Sieg.
Seine Teamkollegen haben am Ausgang des Trainingsgeländes schon Aufstellung zum Siegerfoto genommen, als Yannik Engelhardt noch einige Meter von ihnen entfernt ist. Dank eines beherzten Sprints, und das, obwohl die fast zweistündige Einheit am Dienstagvormittag ordentlich an die Substanz gegangen ist, schafft es der Mittelfeldstratege von Zweitligist Fortuna aber doch noch rechtzeitig vor die Linse des Vereinsfotografen. „Der Akku ist noch randvoll“, sagt der 23-Jährige und grinst.
Dabei hat kein anderer Feldspieler des Tabellendritten in dieser Saison länger auf dem Platz gestanden als Engelhardt. Nur Torhüter Florian Kastenmeier kann die wettbewerbsübergreifend 2866 Einsatzminuten des gebürtigen Göttingers übertreffen und thront mit 3090 Minuten ganz oben. Von Müdigkeit fehlt bei ihm dennoch jede Spur. „Ich kann die letzten Wochen nochmal voll angehen, bevor ich dann ja genug Zeit zum Urlaubmachen habe“, ergänzt der ehemalige Freiburger. „Ich werde nämlich keine EM spielen, das werde ich nicht mehr hinbekommen.“
In diesem Jahr vielleicht, doch dass Engelhardt einmal der Sprung in die deutsche Nationalmannschaft gelingen kann, ist angesichts seiner jüngsten Entwicklung keineswegs ausgeschlossen. Nach einem etwas holprigen Saisonstart, den man dem Youngster als Eingewöhnungszeit hat zugutehalten müssen, ist er im zentralen Mittelfeld längst zur unverzichtbaren Größe gewachsen.
Angesichts dessen plagen so manchen Fortuna-Anhänger seit einiger Zeit Sorgen, sich im Sommer von Engelhardt verabschieden zu müssen. Damit dieser Fall tatsächlich eintritt, müssten aber mehrere Faktoren zusammenkommen. Medienberichten zufolge, gilt die Rückkaufklausel in Höhe von 2,2 Millionen Euro, die sich der SC Freiburg seinerzeit gesichert hat, erst nach der kommenden Saison.
Von Relevanz für diesen Sommer ist allein ein sogenanntes, vertraglich vereinbartes „Matching Right“. Sobald ein dritter Verein an Fortuna herantritt, um Engelhardt aus seinem Dreijahresvertrag am Rhein herauszukaufen, müssen die Breisgauer darüber informiert werden, können ein identisches Angebot abgeben und würden dann den Zuschlag erhalten. Und was sagt der Mittelfeldspieler selbst über seine Zukunft? „Das Schöne im Fußball ist ja, dass man nie weiß, was passiert. Aber ich habe bei Fortuna für mehrere Jahre unterschrieben und fühle mich hier sehr wohl“, erzählt er.
Zumal, da er in ein paar Wochen etwas schaffen könnte, was ihm mit der Drittliga-Mannschaft der Freiburger in der vergangenen Saison trotz des zweiten Tabellenplatzes versagt geblieben ist: aufzusteigen. „Es macht gerade brutal Spaß“, sagt Engelhardt sichtlich zufrieden. „Du hast die ganze Saison lang dafür gearbeitet, dass du in den letzten drei Spielen noch etwas gewinnen kannst. Ich spüre jetzt aber nicht mehr Druck als sonst, es ist eher eine Vorfreude. Das geht vielen im Verein so.“
Dieses positive Gefühl soll nach dem 1:1 auf Schalke am vergangenen Samstag nun dazu führen, dass Fortuna am Freitagabend gegen den 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr, Arena) der siebte Sieg im achten Spiel gelingt. „Wir brauchen eine brutale Haltung und Gier, um das Spiel zu gewinnen“, betont Engelhardt.