Marktwert-Explosion Fortuna ist ein gutes Pflaster für Talente

Bereits einige Spieler konnten von einer Ausleihe nach Düsseldorf profitierten. Das kann für den Klub auch zukünftig von Vorteil sein.

 Fortunas ehemalige Spieler Dodi Lukebakio (l.) und Florian Neuhaus im Zweikampf.

Fortunas ehemalige Spieler Dodi Lukebakio (l.) und Florian Neuhaus im Zweikampf.

Foto: dpa/Marius Becker

Leihgeschäfte haben im Profi-Fußball zuletzt eine richtige Hochkonjunktur erlebt. Dieses Modell macht natürlich auch in Deutschland Sinn. Besonders für Bundesligisten, die ihren jungen Spielern nicht die Spielzeit gewähren können, die sie dafür benötigen, sich bestmöglich zu entwickeln. Häufig wird dann ein aufnehmender Verein gesucht, der eine genau solche Garantie aussprechen kann. In den vergangenen Jahren war auch Fortuna Düsseldorf ab und an ein solcher Klub. Und das sehr erfolgreich. Sehr vielen Spielern hat das eine Jahr in Düsseldorf für die eigene Entwicklung sehr gut getan. Jedenfalls konnte sich das Gros anschließend auch in der Bundesliga durchsetzen. Wir zeigen einige Beispiele.

Florian Neuhaus Der Mittelfeldspieler nimmt seit einigen Jahren bei Borussia Mönchengladbach eine steile Karriere. Außerhalb von Düsseldorf vergessen aber einige, dass auch er in der Saison 2017/18 an Fortuna ausgeliehen wurde, um sich dort in Ruhe zu entwickeln. Neuhaus stieg mit dem Klub in die Bundesliga auf. Sein damaliger Trainer Friedhelm Funkel sagte ihm seinerzeit schon eine große Karriere voraus. Es ist genauso eingetreten. In der Champions League trumpft er mit Zuckerpässen groß auf. Das ist auch anderen Klubs nicht verborgen geblieben. Neuhaus wird mittlerweile mit nahezu allen großen Vereinen in Verbindung gebracht. Sein Marktwert laut des Online-Portals „transfermarkt.de“: 38 Millionen Euro.

Dodi Lukebakio Auch der Belgier hat in Düsseldorf seinen Durchbruch geschafft. Unvergessen bleibt sein Dreierpack beim 3:3 in München. Anschließend kehrte er zwar zum FC Watford zurück, wechselte aber wenig später für 20 Millionen Euro zu Hertha BSC. An seine Zeit bei Fortuna denkt er noch gern zurück. Im Gespräch sagt er: „Ich habe in Düsseldorf sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich schätze Friedhelm Funkel nach wie vor sehr. Er wusste genau, wie er mit mir umgehen muss.“

Kerem Demirbay Der heute 27-Jährige wurde 2015 vom Hamburger SV ins Rheinland ausgeliehen. In 26 Spielen verzeichnete er starke 15 Scorerpunkte und war maßgeblich am Klassenerhalt Fortunas beteiligt. Anschließend wechselte er zur TSG Hoffenheim und wurde dort zum Nationalspieler. 2019 ging er für 32 Millionen Euro nach Leverkusen.

Jonathan Tah Auch Tah spielt mittlerweile für den Werksklub. Und auch für ihn ging der Weg über den HSV und Fortuna in Richtung Leverkusen. 2014 wurde Tah von den Hanseaten nach Düsseldorf ausgeliehen. Unter dem damaligen Trainer Oliver Reck lief der heutige Nationalspieler insgesamt 23 Mal auf. Sein aktueller Marktwert: 20 Millionen Euro.

Erik Thommy Noch hat Thommy seinen Durchbruch in der Beletage des deutschen Fußballs nicht ganz geschafft. Den Ehrgeiz und das Talent dafür besitzt er aber zweifelsohne. Nicht umsonst war Fortuna in diesem Winter sehr daran interessiert, den 26-Jährigen zu einer Rückkehr ins Rheinland zu bewegen. Er will sich aber beim VfB Stuttgart durchsetzen. Die Voraussetzungen dafür hat er in den vergangenen Wochen gelegt. Gegen Hertha BSC stand er am vergangenen Wochenende zum ersten Mal in der Startelf.

Kevin Danso Ob das bei Kevin Danso auch so läuft? Ungewiss. Festzuhalten bleibt aber, dass der Österreicher der Stabilitätsfaktor in der Defensive ist. Dass er über diese Saison hinaus bei Fortuna bleibt, muss stark bezweifelt werden. Der FC Augsburg wird wohl in der kommenden Spielzeit versuchen, Danso im eigenen Kader zu integrieren. Vielleicht nimmt seine Karriere dann einen ähnlich steilen Verlauf wie bei seinen prominenten Leih-Vorgängern.

Fortuna konnte sich in den vergangenen Jahren also einen guten Namen als Leihadresse für junge Spieler aufbauen. Gut möglich, dass das dem Klub dabei helfen wird, auch in Zukunft einige vielversprechende ungeschliffene Diamanten nach Düsseldorf locken zu können.