Fußball-Bundesliga Fortuna Düsseldorf - Funkel hebt nach Derbysieg nicht ab
Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer weiß, dass in den nächsten, schweren Spielen die Trauben sehr hoch hängen. Umso wichtiger war der 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln.
Der Jubel war riesig, die Erleichterung vielleicht noch größer. Im Nachhinein wurde der 2:0-Erfolg über den 1. FC Köln sogar etwas verklärt und besser gemacht, als es die 90 Minuten hergegeben hatten. Das lag natürlich an der Einstellung der Mannschaft, die kämpferisch wirklich alles gab, an den Derbyemotionen und der Superstimmung im Stadion. Zur Wahrheit gehört aber: Fortuna hatte diesmal auch das Glück des Tüchtigen.
Zwei Szenen gab es, für die die Fortuna in der vergangenen Saison noch jeweils in ähnlicher Situation einen Elfmeter gegen sich bekommen hatte. Auf der anderen Seite hätte auch das Foul an Alfredo Morales vor dem 1:0 anders und zwar als harter Körpereinsatz gewertet werden können — wie es aus Fortuna-Sicht ebenfalls auch schon vorgekommen ist.
Zudem hätte ein Simon Terodde in besserer Tagesform seine drei guten Torgelegenheiten durchaus nutzen können, weil sein Bewacher Kasim Adams in diesen Szenen deutlich zu weit weg war von seinem Gegenspieler. Es war also nicht alles Gold, was in den 90 Minuten auf Fortuna-Seite glänzte — auch, weil zahlreiche Abspielfehler den Adrenalinspiegel nicht nur beim Trainer in die Höhe trieben.
Wichtigstes Selbstvertrauen vor Spielen gegen Topteams
Was letztlich aber vor allem interessiert, ist der Blick auf die Bundesliga-Tabelle, wo die Fortuna auf Rang 13 mit bereits zehn Punkten geführt wird. Zudem gibt der Erfolg Selbstvertrauen und ein kleines Polster vor den schweren Spielen vor und nach der dritten Länderspielpause des Spieljahres: Dann geht es hintereinander gegen Schalke, Bayern, Hoffenheim, Dortmund und Leipzig.
Da meldete sich auch Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann erstmals wieder zu Wort und unterstrich die Wichtigkeit des Derby-Erfolgs: „Ich bin total erleichtert. Nicht nur weil es ein Erfolg gegen Köln war, sondern auch wegen der Position in der Tabelle“, sagte Röttgermann. „Am Ende war es eine klare Sache. Mir hat am besten gefallen, dass wir eine richtige Mannschaft auf dem Platz hatten.“ Einen wehmütigen Blick auf die unnötige Niederlage in Paderborn warf der Vereinsboss nicht. „Vielleicht muss man manchmal solche Spiele haben, um Luft zu holen, und dann eine andere Einstellung zu zeigen. Allerdings sollten wir weiterhin nur nach vorne schauen.“
Ruhiges Umfeld hilft im Kampf um den Klassenerhalt
Nichts anderes macht Friedhelm Funkel und versucht, die nötige Bodenhaftung zu vermitteln. „Es wird noch weitere Spiele wie in Paderborn geben. Was wir daraus lernen, ist das Entscheidende“, sagte der Trainer, der sich bei den Fans bedankte, dass sie immer zu ihrer Mannschaft gestanden hätten: „Für die Vereine, bei denen in Ruhe gearbeitet werden kann, stehen die Chancen besser, dass sie den Klassenerhalt schaffen.“
Jetzt kommen allerdings die ganz schweren Spiele, in denen die Punkteausbeute nicht so reichhaltig ausfallen könnte. Am Ende dürfte Fortuna in den letzten beiden Spielen des Jahres in Augsburg und gegen Union Berlin wieder stark unter Erfolgsdruck stehen. Aber dass die Mannschaft mit Druck umgehen kann, hat sie mit dem Dreier gegen den 1. FC Köln eindrucksvoll unter Beweis gestellt.