Fortuna Düsseldorf im Kaufrausch - Woronin kommt
Düsseldorf (dpa) - Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ist schon vor dem ersten Spieltag in der Fußball-Bundesliga Spitzenreiter - bei den Neuzugängen. 18 Spieler hat Fortuna-Trainer Norbert Meier in den vergangenen Tagen und Wochen auf dem Trainingsplatz begrüßt, so viele wie kein anderer Club.
Am Dienstag gelang der größte Coup: Stürmer Andrej Woronin kehrt nach drei Jahren in die höchste deutsche Spielklasse zurück. „Ich freue mich riesig auf die Bundesliga. Ich habe sie sehr vermisst“, sagte der Angreifer am Dienstag.
Düsseldorf leiht den früheren ukrainischen Nationalspieler für ein Jahr von Dynamo Moskau aus. Der russische Erstligist, bei dem der 33-Jährige noch einen Vertrag bis 2014 besitzt, hatte bereits am Vortag den Transfer als fix vermeldet, doch in Düsseldorf muss der Spieler erst noch den Medizin-Check überstehen und soll erst anschließend den Jahresvertrag unterschreiben.
Nach Stationen beim FC Liverpool und in Moskau trifft Woronin bei der Rückkehr in die Bundesliga auf seinen Mentor. Bei Borussia Mönchengladbach holte der heutige Fortuna-Trainer Meier den damals 18-Jährigen in den Kader, stattete ihn mit einem Profivertrag aus und verhalf ihm zum Bundesliga-Debüt. „Norbert Meier hat großen Anteil an meiner Karriere. Ich bin ihm für dafür sehr dankbar“, sagte Woronin.
Der Angreifer, der in der Bundesliga für Gladbach, FSV Mainz 05, 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Hertha BSC spielte, ist der prominenteste Neuzugang bei den Rheinländern. Doch Kritik, Düsseldorf habe bislang mehr Masse als Klasse geholt, widersprach Fortunas Sportvorstand Wolf Werner. „Wir haben einige erfahrene Bundesliga-Spieler verpflichtet. Was erwarten Sie noch? Die Stammspieler von anderen Clubs können wir uns bei einem Etat von 16 Millionen Euro doch gar nicht leisten“, sagte Werner am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.
Er sei trotzdem überzeugt, dass das Saisonziel Klassenverbleib erreicht werde. „Die Meisterschaft machen wir Borussia Dortmund und Bayern München schon nicht streitig“, meinte Werner. Der ehemalige Bundesligatrainer von Mönchengladbach ist sich aber bewusst, dass bei so vielen Neuen viel Arbeit auf Coach Meier zukommt. „Es macht es nicht einfacher, denn die Mannschaft muss sich ja erst einmal einspielen. Dafür haben wir aber noch drei Wochen Zeit“, so Werner.
Am Dienstag reiste der Aufsteiger nach Doorwerth in die Niederlande, Woronin kam am Abend noch nach. Beim sechstägigen Trainingslager soll sich die Mannschaft den Feinschliff für die Bundesliga-Rückkehr holen. Neue Spielzüge werden einstudiert, weitere Neuzugänge sind nach dem Woronin-Coup nicht geplant. „Außer wir finden einen, der sofort Leistungsträger ist“, schränkte Werner ein.