„Zuletzt viel auf die Fresse bekommen“ Perfekter Start für neuen Fortuna-Trainer Thioune - Düsseldorf bezwingt Schalke
Düsseldorf · Khaled Narey hat Daniel Thioune beim Debüt als Trainer von Fortuna Düsseldorf einen Sieg beschert - und dem FC Schalke 04 einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen. Danach gab es erst mal einen deutlichen Auftrag zum Freuen ans Team.
Nach seinem erfolgreichen Einstand gab Daniel Thioune seinen Spielern erst mal den Auftrag, sich zu freuen. „Die Jungs haben zuletzt viel auf die Fresse bekommen. Daher sollen sie das jetzt genießen“, sagte der am Dienstag verpflichtete Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf nach dem 2:1 (0:1) gegen den FC Schalke 04 bei seinem Debüt.
Hinterher schickte der Ex-Hamburger eine Mahnung: „Wir stehen immer noch auf einem Platz, der uns nicht privilegiert, nächstes Jahr in der 2. Liga spielen zu dürfen.“ In der Tat, die Fortuna steht weiter auf dem Relegationsplatz. Doch fünf Tage nach der Trennung von Trainer Christian Preußer wirkte das Team wie ausgewechselt.
Das Lob für den Premieren-Sieg beanspruchte Thioune aber nicht für sich. „Den Ball gebe ich zurück an die Mannschaft“, sagte er: „Wir hatten so wenig Zeit im Vorfeld, dass ich vorher schon gesagt habe: Den Schuh ziehe ich mir weniger an, auch wenn es erfolgreich sein wird.“ Er habe sicher seinen Teil beigetragen, sagte der 47-Jährige: „Aber an dem Ergebnis habe ich nicht ganz so große Aktien. Ich bin verantwortlich für das, was an die Ohren der Spieler kommt. Aber nicht so sehr für das, was im Kopf stattfindet.“
Dort hatte die Gefahr eines Deja-vu bestanden, als die Fortuna nach starker erster Halbzeit durch Blendi Idrizi (42.) plötzlich hinten lag. „Niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde“, sagte Thioune. Und sein Team drehte das Spiel. Allen voran dank Khaled Narey, im Vorjahr schon Thiounes Spieler in Hamburg, der erst den Ausgleich erzielte (47.) und dann das Siegtor von Rouwen Hennings (56.) vorbereitete. „Wir wollten alles, was war, vergessen“, sagte der Matchwinner: „Das ist uns gut gelungen.“
Ganz anders war die Stimmungslage auf Schalke. Trainer Dimitrios Grammozis ging nach dem herben Rückschlag im Aufstiegsrennen hart mit seiner Mannschaft ins Gericht. „Das war ein kollektiver Ausfall. Das war nicht Schalke-like. Alle Jungs sind unter ihren Möglichkeiten geblieben“, sagte er: „Die Jungs sollten heiß bleiben. Davon war von der ersten Sekunde an gar nix zu sehen. Das ist für mich schwer zu tolerieren.“
Schalke hatte zuvor fünf Spiele in Folge nicht verloren, nun beträgt der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz wieder vier Punkte. „Wir dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen, aber wir müssen auch schnell wieder nach vorne schauen“, sagte Grammozis mit Blick auf das Spiel am Freitag gegen den SC Paderborn.