Bei 1:2-Pleite in Fürth Zwei Aussetzer in der Abwehrzentrale führen zur nächsten Auswärtspleite

Fürth · Die Gegentore beim 1:2 in Fürth gehen auf das Konto der Innenverteidiger Andre Hoffmann und Christoph Klarer.

Fortunas Innenverteidiger Andre Hoffmann machte bei der 1:2-Niederlage in Fürth in einigen Szenen keine gute Figur. Hier hockt er nach einem Gegentreffer hinter dem eigenen Tor.

Foto: Christof Wolff

Eines kann man Andre Hoffmann ganz sicher nicht vorwerfen: dass er sich nach missglückten Auftritten versteckt und sich Kritik nicht stellt. Auch wenn es zu den Aufgaben eines Kapitäns gehört, gerade in schlechteren Zeiten Stellung zu beziehen, ist das längst nicht bei jedem selbstverständlich. Doch so gut Hoffmann seinen Job nach einem Spiel auch erledigt – so problematisch läuft es für ihn derzeit besonders bei Auswärtsspielen auf dem Platz. Freilich nicht nur bei ihm. Sein Spannmann in der Abwehrzentrale, Christoph Klarer, fuhr in Fürth ebenfalls weit neben der Spur. Und so kam es eben, dass Fortuna wegen zwei massiver Blackouts in der Defensive eine völlig überflüssige 1:2-Niederlage bei einem gewiss nicht übermächtigen Gegner kassierte. 

Trainer Daniel Thioune fand dafür ungewöhnlich harte Worte. „Wenn man auswärts etwas holen will, dann darf man sicherlich nicht so verteidigen wie beim ersten Gegentor“, sagte der 48-Jährige. „Auch wenn die Qualität des Kopfballs von Ragnar Ache beim 1:0 sehr hoch war: Wenn ein Stürmer so frei zum Kopfball kommt, dann hat man nicht ganz so ordentlich verteidigt.“ Thioune weiter: „Und in der zweiten Halbzeit war es dann beim 2:0 so, dass Ache völlig blank in der Box stand. Das darf man sich nicht erlauben in einem Auswärtsspiel.“

In der Interviewzone des Sportparks Ronhof auf diese Probleme angesprochen, blieb der Kapitän keine Antwort schuldig. „Das war auf jeden Fall eine vermeidbare Niederlage“, sagte der 29-Jährige enttäuscht. „Wir waren die ersten 30 Minuten nicht so auf dem Platz, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Und dabei nahm Hoffmann sich und Kollege Klarer nicht aus: „Es ist in dieser ausgeglichenen Liga schwer, auswärts zu gewinnen, wenn wir zwei so einfache Gegentore kriegen. Wenn ein Stürmer des Gegners zwei Tore macht und man Innenverteidiger ist, dann kann man bei diesen Treffern nie gut aussehen. Beim ersten Tor ist die Flanke zwar gut, aber einer von uns, also Chris oder ich, muss trotzdem da sein, ganz klar, da müssen wir nicht drüber sprechen.“

Und beim zweiten? „Da sind wir nicht konsequent genug. Gefühlt haben wir den Ball schon, gehen aber nicht konsequent genug hin, und dann darf der Stürmer in der Mitte natürlich nicht so frei sein. Da war weit und breit keiner. Wenn du so einfache Tore bekommst auswärts, dann reicht es eben nicht mehr, um zu punkten. Man kann dann nicht immer zwei oder drei Tore machen.“

Zur Ehrenrettung der Abwehrzentrale muss ergänzt werden, dass ihr in vielen Szenen auch die Entlastung fehlte, da bereits Fortunas Mittelfeld sehr fehlerhaft agierte. Das ändert allerdings nichts daran, dass Hoffmann und Klarer die entscheidenden Szenen anders hätten verteidigen müssen. Im Moment jedoch bringen die beiden in Auswärtsspielen einfach nicht auf den Rasen, was sie im Grunde zu leisten im Stande sind.

Ganz bitter für Thioune, dass er kaum eine Möglichkeit hat, personelle Änderungen vorzunehmen. Jordy de Wijs bietet sich absolut nicht an, leistete sich im Spiel in Fürth nach seiner Einwechslung kurz vor Schluss zudem einen dummen Platzverweis.

Und Tim Oberdorf wird wegen Matthias Zimmermanns Verletzung rechts gebraucht. Ob der Coach dort einmal Takashi Uchino eine Chance geben sollte, damit Oberdorf nach innen rücken könnte? Gegen diese Umstellung spricht, dass Hoffmann und Klarer beim 2:0 gegen Sandhausen viel stärker waren. Das war allerdings ein Heimspiel, wo es in aller Regel besser läuft als auswärts. Warum? Das ist wieder eine ganz andere Geschichte.