Nach dem 2:3 gegen Paderborn Ärger über Fehler in der Abwehr

Nach dem 2:3 gegen Paderborn gab es einige deutliche Worte – der Selbstkritik, aber auch in Richtung der Kollegen.

 Allein gelassen: Torwart Raphael Wolf (grüner Dress) wird von Sven Michel zum 2:2 verladen.

Allein gelassen: Torwart Raphael Wolf (grüner Dress) wird von Sven Michel zum 2:2 verladen.

Foto: Frederic Scheidemann

Auf den ersten Blick wirkte Raphael Wolf gar nicht übermäßig angefressen. Als Fortunas Torhüter, der wegen der Roten Karte des etatmäßigen Stammkeepers Florian Kastenmeier in Ingolstadt zwischen die Pfosten gerückt war, nach der 2:3-Niederlage gegen den SC Paderborn in die Interviewzone der Arena kam, gönnte er den wartenden Medienvertretern sogar ein kleines Lächeln.

„Ich stehe hier mit einem weinenden und lachenden Auge“, erklärte Wolf. „Das fühlt sich schon komisch an. Natürlich freue ich mich, dass ich nach so langer Zeit mal wieder ein Spiel machen durfte. Aber das Resultat passt mir halt überhaupt nicht.“ Was der Keeper dann in seiner Spielanalyse weiter sagte, wollte dann gar nicht mehr zu seinem kleinen Lächeln passen. Wolf sprach die Defizite in Fortunas Abwehrarbeit ganz klar an, und obwohl der 33-Jährige wie immer den korrekten Tonfall bewahrte, nannte er doch ungewohnt konkret einen der Adressaten.

„Dass der Chris (Klarer, d. Red.) vor dem 2:2 in mich reinläuft, ist natürlich bitter. Ich weiß ja nicht, wo er vorher war, aber gefühlt hatte Sven Michel wieder zehn Sekunden Zeit, den Ball zu platzieren“, erklärte der Keeper. „Ich will jetzt wirklich keinen ankacken, aber irgendwann muss ich dann aus dem Tor herauslaufen, wenn der den Ball im Sechzehner annimmt, zehn Meter vor mir.“

Wolf will über Folgen der Niederlage nicht spekulieren

Und noch einmal zu Klarer: „Entweder er bleibt dann weg oder er knallt den um, aber er kann nicht so eine halbe Aktion daraus machen. Das nervt mich auch.“ Ob er sich einen jungen Spieler dann auch zur Brust nehme? „Ja klar, das muss man ihm auch sagen. Das geht nicht. Andersherum erwarte ich das ja auch.“ Natürlich blieb der junge Österreicher aber nicht der einzige Ansprechpartner. „Das ist kein Angriff auf einzelne Personen, aber man muss schon sagen, dass die Paderborner Stürmer sich hier und da frei bewegen konnten“, sagte Wolf. „Fehler passieren nun mal, das kann jeden erwischen. Wir wollen mutig Fußball spielen, aber heute waren es einfach zu viele Fehler, da müssen wir uns verbessern, alle, die wir auf dem Platz gestanden haben. Da gibt es auch nichts schönzureden, die Tabelle sagt alles aus.“ Welche längerfristigen Folgen die Niederlage haben könnte, darüber wollte Wolf nicht spekulieren. „Vielleicht können wir auf einigen Aktionen aufbauen, vielleicht auch nicht – ich weiß es nicht. Wir werden es intern besprechen, und der Trainer wird die passenden Worte finden.“