Tim Oberdorf über das Pech von Dzenan Pejcinovic Wie der Fortuna-Abwehrchef seinen verletzten Kollegen tröstet
Düsseldorf · Fortunas Abwehrchef macht sich trotz zunehmender Ausfallquote keine Sorgen.
(jol) Es hätte so richtig voll werden können auf Fortunas Trainingsplatz. Die Rückkehr der fünf Nationalspieler von ihren Länderspielreisen sowie die von Vincent Vermeij und Shinta Appelkamp aus ihren Verletzungspausen hätte das bewirken sollen – doch es ist mal wieder ganz anders gekommen. Am Donnerstag fehlten neben den Langzeitverletzten Jamil Siebert und Marcel Sobottka weiterhin die an einem Magen-Darm-Infekt laborierenden Florian Kastenmeier und Isak Johannesson, zudem (wenn auch nach Vereinsangaben als reine Vorsichtsmaßnahme) Jona Niemiec nach tags zuvor erlittener Trainingsblessur.
Die schlechteste Nachricht lieferte freilich Dzenan Pejcinovic, der sich beim Länderspiel der deutschen U20 eine Meniskusverletzung zugezogen hat. Nach Medien-Informationen handelt es sich um einen Abriss, auf jeden Fall muss der 19-jährige Stürmer operiert werden und fällt danach mehrere Wochen aus. „Das tut mir sehr leid für den Jungen“, sagt Teamkollege Tim Oberdorf dazu. „Dzeno ist ja in den letzten Zügen seiner Reha (nach einem Mittelfußbruch, Anm. d. Red.) zu uns gekommen, und wir haben uns alle sehr darauf gefreut, mit ihm auf dem Platz stehen zu können.“ Pejcinovic habe danach in seinen ersten Spielen einen starken Eindruck gemacht „und ja auch schon sein erstes Tor geschossen“, ergänzt Oberdorf. „Da ist eine solche Verletzung jetzt natürlich sehr bitter. Dzeno wird uns auch menschlich sehr fehlen, weil er sich in seiner kurzen Zeit hier schon sehr eingebracht hat.“ Rein vom Sportlichen her macht sich der Abwehrchef wegen des Pechs des jungen Stürmers und der weiteren Fragezeichen jedoch keine Sorgen. „Auf die gesamte Mannschaft bezogen können wir locker mit der Verletzungslage umgehen“, betont Oberdorf. „Wir haben viel Qualität und können das übers Kollektiv auffangen. Da sind wir stark genug, um nahezu jeden ersetzen zu können.“ Dabei spielen nach Auffassung des 28-Jährigen auch die jüngsten Zugänge eine positive Rolle. „Die Jungs machen einen guten Eindruck“, sagt er mit anerkennendem Kopfnicken. „Sie bringen uns fußballerisch weiter, aber auch abseits des Platzes. Von seinem Landsmann Valgeir Fridriksson hat uns Isak eh immer schon vorgeschwärmt, und er ist wirklich ein Supertyp.“ Doch nicht nur der Isländer sei sehr kommunikativ – dieses Lob gibt Oberdorf auch an Myron van Brederode und trotz Sprachbarriere selbst an Giovanni Haag weiter. „Ich habe von Gio sogar schon die ersten Wörter auf Deutsch gehört“, berichtet er lachend über den Franzosen. „Das läuft alles.“