Ex-Stürmer macht Trainerschein Warum so viele Fortuna-Fans Rückkehr von Hennings herbeisehnen
Update | Düsseldorf · Rouwen Hennings hat sich nach seinem Abgang aus Düsseldorf zusichern lassen, nach Karriereende einen Job im Nachwuchsleistungszentrum angeboten zu bekommen. In diesem Jahr ist das allerdings noch kein Thema.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Gefühle dieser Fußball noch immer bei den Menschen auslösen kann. Ein immer mehr kommerzialisiertes Produkt, dass genau durchgetaktet ist. Bei dem wenig dem Zufall überlassen wird. Und dann gibt es immer wieder diese Typen, die das Besondere ausmachen. Die für eine so intensive Identifikation mit dem Klub stehen. Rouwen Hennings hat in Düsseldorf große Spuren hinterlassen.
Im vergangenen Jahr haben sich die Wege vorerst getrennt. Hennings, zu diesem Zeitpunkt 35 Jahre alt, fühlte sich noch zu jung, seine Karriere zu beenden. Die sportliche Führung bei Fortuna indes wollte einen Umbruch im Kader umsetzen und sich vor allem im Angriff neu ausrichten.
Hennings hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er gerne geblieben wäre. Doch schlussendlich gab es keine Einigung zwischen ihm und Sportvorstand Klaus Allofs. „Es war mein Wunsch, bei Fortuna weiterzuspielen und meine Karriere dann hier zu beenden“, wurde er in der vom Klub verschickten Mitteilung zitiert. „Das ist mir nun leider nicht möglich. Ich fühle mich noch stark genug und möchte das jetzt an anderer Stelle beweisen.“
Rouwen Hennings
arbeitet an der B-Lizenz
Es ist der SV Sandhausen geworden, wo er in der Dritten Liga insgesamt auf 14 Einsätze und sechs Tore gekommen ist. Doch dieses Kapitel hatte sich auch im Sommer geschlossen, vorausgegangen waren Monate geprägt von gesundheitlichen Problemen. Zum letzten Mal auf dem Platz stand der Angreifer am 25. November 2023 – als Kapitän allerdings nur 21 Minuten. Der Körper wollte wohl nicht mehr. Erst wurde Hennings durch einen Muskelfaserriss ausgebremst, bevor seine Saison durch eine Achillessehnen-OP vorzeitig beendet war.
Nun also hat er seine Laufbahn beendet. Und nun kommt zum Tragen, was mit den Verantwortlichen im Rheinland beim Wechsel vereinbart worden ist: Der gebürtige Bad Oldesloer wird zu einem späteren Zeitpunkt zu Fortuna zurückkehren und einen Platz im Trainerstab des Nachwuchsleistungszentrums einnehmen. Das wird definitiv nicht mehr in diesem Jahr sein, wie hinter den Kulissen gemunkelt wurde. Fortuna hat ihn noch nicht für eine Aufgabe eingeplant, die Signale von Hennings sollen wohl in die Richtung gegangen sein, dass er noch ein Jahr weiterspielen wollte. Dies hatte sich nun aber zerschlagen. Deshalb wäre nun ein wahrscheinlicher Eintrittstermin zur neuen Saison.
Freilich kann das alles noch nicht komplett in Stein gemeißelt sein. Lebenswege können sich schnell verändern. Aktuell arbeitet er an den formalen Voraussetzungen für seine Zukunft in einem neuen Lebensabschnitt. Seit Ende August nimmt er am Lehrgang für die B-Lizenz teil, mit der er Männermannschaften bis einschließlich der Oberliga und Junioren-Mannschaften (außer U19- und U17-Teams) trainieren darf und die als Voraussetzung für eine A-Lizenz gilt (die Trainertätigkeiten bis einschließlich der Regionalliga und in allen Junioren-Altersklassen erlaubt).
Inwieweit es am Ende klappt? Das wird auch davon abhängen, wie sich die Rahmenbedingungen darstellen im Frühjahr 2025. Bereits jetzt sind einige Größen der Vereinsgeschichte im NLZ versammelt. Neben Andreas Lambertz, Jens Langeneke, Ahmet Cebe und auch Oliver Fink. Axel Bellinghausen arbeitet im Marketing. Ein wichtiges Signal, solche Gesichter an den Verein zu binden.
So dürfte es das Bestreben von Fortuna sein, auch bei Hennings die vertraglich fixierte Rückkehr auch tatsächlich praktisch umzusetzen. Die Reaktionen der Fans auf eine zunächst vermeldete Nachricht, eine Rückkehr könnte noch in diesem Herbst möglich sein, war jedenfalls überwältigend. So schnell wird es nicht gehen. Aber mittelfristig sollte ja nicht dagegensprechen, dass Hennings an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt.