„War sehr herausfordernd“ Das sagt Fortuna-Trainer Thioune nach dem hart erkämpften Sieg in Ulm

Ulm · Fortuna kommt in Ulm Dank einer glücklichen Schlussphase glimpflich davon.

Das Wort „Arbeitssieg“ beinhaltet genau das, wonach es klingt. Laut Definition ist ein solcher „Arbeitssieg“ ein mühevoll erkämpfter Erfolg eines favorisierten Sportlers oder Teams in einem bestimmten Wettkampf. Diese Formulierung umschreibt den späten und glücklichen 2:1-Sieg von Fortuna beim SSV Ulm am Sonntag recht präzise. Denn im Duell mit dem Aufsteiger mühten sich die Rheinländer ordentlich ab, sie standen gar über einen langen Zeitraum mit dem Rücken zur Wand – und gewannen trotzdem.

Im dritten Zweitliga-Spiel der Saison zeigten sich ihre Probleme bereits in den ersten 45 Minuten. Mutiger Offensivdrang der Ulmer traf auf teils nicht anwesende Düsseldorfer, die nicht ins Spiel kamen und in den Zweikämpfen meist zweiter Sieger waren. „Wir sind hoch zugestellt worden und es waren viele Eins-gegen-Eins-Situationen, die wir nicht so gut aufgelöst haben“, sagte Fortuna-Trainer Daniel Thioune.

Denn diese Mann-gegen-Mann-Duelle „haben zu Ballverlusten geführt, die dann Torgefahr für die Ulmer ausstrahlten“, beobachtete der 50-Jährige. Seine Mannschaft, die eigentlich eine Wiedergutmachung für das ernüchternde Pokalaus bei Dynamo Dresden aus der Vorwoche angestrebt hatte, legte die anfänglichen Probleme mit dem energischen Aufsteiger erst nach etwas mehr als 20 Minuten ab – und fand dann auch mal offensiv statt: Dawid Kownacki verpasste es, seine Rückkehr beim ersten Startelfeinsatz zu krönen und ließ zwei vielversprechende Möglichkeiten im Strafraum liegen.

Die beiden Abschlüsse des Polen, der von Werder Bremen bis zum Saisonende ist, waren die gefährlichsten Szenen. Auch Thioune hatte bei seinen Rot-Weißen die „klareren Chancen“ gesehen, davon konnte sich Fortuna im Anschluss aber nichts kaufen. Sie vermasselte sich den bis dato uninspirierten Auftritt selbst, als Emmanuel Iyoha den Foulelfmeter zur Führung des SSV Ulm verursachte. „Wenn ein Spieler mit dem Fuß in die dritte Etage hochgeht und einen anderen Spieler in der Box trifft, dann ist die Entscheidung klar – dann gibt es Elfmeter“, erklärte Thioune, für den der Pfiff „vertretbar“ war.

Nicht vertretbar war allerdings der schwache Auftritt seines Teams im ersten Durchgang. Nur zwei Schüsse flogen auf das SSV-Tor – zu wenig für einen Klub mit Fortunas Ansprüchen. Die Düsseldorfer mussten mächtig zulegen, um sich überhaupt noch einmal in dieser Partie zurückzumelden. Nach Wiederanpfiff „waren wir gefordert, deutlich mehr ins Spiel zu investieren“, sagte Thioune, der daraufhin feststellte: „Das ist uns auch gelungen.“

Die Gäste stabilierten sich, nur die erfolgreichen Aktionen ließen noch auf sich warten. Thioune: „Wir können durch Felix Klaus eher ausgleichen.“ Das 1:1 fiel dann durch den eingewechselten Dzenan Pejcinovic, der nach verschossenem Handelfmeter im Nachsetzen traf. „Wir hatten Glück“, sagte Thioune zu dieser Situation. Im weiteren Verlauf drehte dieser Treffer allerdings das Momentum. Dieses war plötzlich „auf unserer Seite, sodass wir in kürzester Zeit direkt gepuncht haben zum 2:1“, betonte der Trainer.

Danny Schmidt drehte als Einwechselspieler die Partie mit seinem Treffer, die Rheinländer hatten den nicht für möglich gehaltenen Sieg plötzlich vor Augen. Der aufmerksame Florian Kastenmeier im Tor – einer der wenigen Fortunen mit Normalform an diesem Sonntagnachmittag – sicherte letztlich den glücklichen Dreier.