Fortuna Düsseldorf Trainer Rösler vermisst Solidarität in der Bundesliga

Düsseldorf · Bei anderen Bundesliga-Klubs wird bereits länger oder in größeren Gruppen trainiert. Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Uwe Rösler wünscht sich eine einheitliche Handhabung. Den Fitnessstand seiner Spieler beurteilt er als sehr gut.

In Zweiergruppen durften die Spieler von Fortuna Düsseldorf am Flinger Broich trainieren. Hier stemmt sich Erik Thommy (hinten) gegen die Laufkraft von Kevin Stöger.

Foto: Fortuna Düsseldorf

Es war bei den Spielern von Fortuna Düsseldorf so etwas wie Aufbruchstimmung zu erkennen. Diesen positiven Eindruck hatte Fortunas Cheftrainer Uwe Rösler nach dem gestrigen Start des Mannschaftstrainings nach der Corona-Pause. Um 8 Uhr war die erste Kleingruppe, bestehend aus zwei Spielern, auf dem Platz, und um 14 Uhr war das Training auf dem Gelände am Flinger Broich dann beendet. „Alle Sicherheitsauflagen sind eingehalten worden. Der Abstand zur nächsten Guppe war groß genug, und die Spieler waren aufgeteilt auf 14 Kabinen im Nachwuchsleistungszentrum“, sagte der Trainer in der anschließenden Videokonferenz mit den Medien.

An fünf Stationen – Erwärmung, Schnelligkeit, Ballgewöhnung, Zieltraining mit Ball und Schnelligkeitsausdauer – war alles für die vorgesehenen 75 Minuten vom Trainerteam bestens organisiert. „Dabei konnte sich keiner verstecken“, sagte Rösler, der dann feststellte, dass sich keiner im „home-Office“ hatte hängen lassen. „Der Eindruck war, dass alle Spieler in der Form sind, die wir erhofft haben“, sagte der 51-Jährige, der nur erkennen musste, dass Kasim Adams (Schwellung) und Dawid Kownacki (Aufbau nach Knieverletzung) verhaltener an diese Trainingsform herangehen mussten. „Ich glaube fest daran, dass wir in vier Wochen zum ersten Spiel gegen Paderborn fit sein werden“, sagte Rösler.

Fortunas Trainer versteht Kritik an Sonderstellung des Fußballs

Während sich der Trainer leichte Vorteile durch eine intensive Arbeit seiner Mannschaft gegenüber der Konkurrenz erhofft, findet er den unterschiedlichen Trainingseinstieg der Teams in der Bundesliga als befremdlich. „Einige Mannschaften haben vergangene Woche bereits mit dem Training in kleinen Gruppen angefangen, andere haben am Montag bereits in größeren Gruppen gearbeitet“, sagte Rösler, der lieber mehr Solidarität in der Liga sehen würde, damit alle die gleichen Bedingungen haben.

Auch mit der Sonderstellung des Profifußballs setzt sich Fortunas Trainer kritisch auseinander. Er vertraut zwar der Deutschen Fußball Liga und den hinzugezogenen Virologen bei deren Einschätzung, dass für die größtmögliche Sicherheit für die Spieler und die Menschen drumherum gesorgt ist – auch durch die vielen nötigen Testuntersuchungen. „Aber ich kann auch die Leute verstehen, die diese Ausnahmereglungen für den Profifußball kritisch hinterfragen“, sagte Rösler, der selbst als ehemaliger Krebspatient genau wie Kenan Karaman (nach dessen Lungenerkrankung) zur Risikogruppe zählt. „Natürlich mache ich mir da meine Gedanken. Aber ich habe den Beruf gewählt und ich werde mit dazu beitragen, dass das Riskio so gering wie möglich ist. An die Ratschläge der Experten werde ich mich genauestens halten.“

Eine Beruhigung hat Uwe Rösler: Auf den „letzten Drücker“ hat er es geschafft, seinen älteren Sohn aus New York herauszuholen, um ihn an seiner Seite in Düsseldorf zu haben. „Das lässt mich schon ruhiger schlafen“, sagte er.