Fortuna „Murmeltier“ Funkel – Jede Woche eine Lobeshymne

Dortmund. · Fortuna hat Eindruck hinterlassen: Die Gegner schwärmen regelmäßig vom Aufsteiger und seinem Trainer.

Foto: dpa/Marius Becker

Seit fast einem Monat hat Fortuna Düsseldorf das selbstgesteckte Saisonziel erreicht. Möglich machte dies eine Leistung, die dem Club mit dem kleinsten Etat in der Liga niemand zugetraut hatte. Und weil die Fortuna wenige Tage vor dem Saisonende mit 41 Punkten auf dem elften Tabellenplatz steht, hört sich der Cheftrainer die seit Wochen immer wiederkehrenden Lobeshymnen der jeweiligen Gegner gerne an. Stünde der Ligaverbleib aktuell noch auf dem Spiel, all die warmen Worte würden Friedhelm Funkel (Foto: dpa) gewiss eher stören denn erfreuen.

So aber ging es am Samstagnachmittag in eine neue Runde von „Hut ab, Fortuna“. Den Anfang machte Hans-Joachim Watzke: „Großes Kompliment an Friedhelm Funkel. Was er dieses Jahr mit Fortuna Düsseldorf geleistet hat, ist großartig. Das haben wir heute wieder am eigenen Leib gespürt. Vor dieser Fortuna kann man nur den Hut ziehen“, sagte der BVB-Geschäftsführer nach dem knappen 3:2-Sieg seiner Farben. Und Dortmunds Trainer stimmte sogleich artig mit ein: „Ich gratuliere meinem Kollegen zu einer hervorragenden Saison mit Düsseldorf. Die Fortuna hat 3:3 in München gespielt und ein 1:1 in Leipzig geholt. Das darf man nicht vergessen. Und in Düsseldorf haben wir mit 1:2 verloren“, erinnerte Lucien Favre an nur drei Husarenstücke des Teams der vermeintlichen Namenlosen.

Spätestens seit ihrer im November begonnenen Erfolgsserie von 36 Punkten in 23 Begegnungen wird die Fortuna auf der deutschen Fußball-Landkarte wieder anders wahrgenommen. Profis wie Kaan Ayhan, Kevin Stöger oder Benito Raman sollen das Interesse finanzkräftiger Vereine geweckt haben – zu Funkels Amtsantritt in Düsseldorf vor drei Jahren ein undenkbares Szenario, als die erste Mannschaft um den Verbleib in der 2. Bundesliga bangen musste.

Schlussakkord in der heimischen Arena gegen Hannover 96

Die Realität im Frühjahr 2019 ist eine andere. Beinahe hätte die Fortuna am Samstagnachmittag die letzten Meisterträume der in der Schlussphase extrem wackeligen Borussen beendet. In der turbulenten Nachspielzeit fehlte trotz großer Moral dazu nur ein wenig Glück. Funkel und sein Trainerteam wissen aber auch, dass sie sich für all das spätestens mit dem Start der neuen Saison nichts mehr kaufen können.

Am kommenden Samstag kommt Hannover 96 zum Schlussakkord der Saison in die Arena. Dann wird wohl Trainer Thomas Doll die letzte Lobeshymne auf Funkel und die Fortuna für diese Spielzeit anstimmen. Anders als bei Lucien Favre oder Niko Kovac in den vergangenen Wochen wird dann ein bisschen Neid mitschwingen. Denn im Gegensatz zur Fortuna hat Absteiger Hannover 96 das verpasst, wofür die Düsseldorfer so gelobt werden.