Duell im Fortuna-Angriff Darum sieht Vermeij in Ginczek keinen Konkurrenten

Düsseldorf/Osnabrück · Beim Blitzturnier in Osnabrück trifft Vincent Vermeij erstmals für die Rot-Weißen.

Vincent Vermeij (l.) im Spiel gegen Braunschweig.

Foto: David Matthäus

(td) Vincent Vermeij bat um ein wenig Nachsicht. „Es war schon brutal“, sagte Fortunas neuer Stürmer und holte erst einmal tief Luft. Bei Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke absolvierten die Düsseldorfer am Samstag ihre beiden Spiele beim Blitzturnier des VfL Osnabrück – in der ersten Partie gegen Eintracht Braunschweig (1:0) mit Vermeij auf dem Feld, der das erste Tor im Dress seines neuen Arbeitgebers erzielte. Und trotzdem nur verhalten jubelte.

„Ich bin kein Spieler, der sagt: Es war nur ein Testspiel, deshalb ist mir alles egal“, erzählte Vermeij, „überhaupt nicht. Aber wenn man in der Liga trifft, kommen noch einmal mehr Emotionen dazu. Und diesmal mit der Hitze war es in Ordnung, ein bisschen entspannter zu jubeln.“ Das sahen auch seine Teamkollegen so, weshalb sie durchaus gemächlich angetrabt kamen, um dem Siegtorschützen in Ruhe zu gratulieren.

Sonderlich eingebunden ins Spiel des späteren Turniergewinners war Vermeij zuvor zwar nicht, weil Fortuna sich mit einigen Akteuren aus dem zweiten Glied gegen die Eintracht lange schwergetan hatte. „Wir haben nicht so gespielt, wie wir gerne wollten und es auch trainiert haben“, räumte der Zugang ein. „Aber mein Tor entsteht dann genau aus so einer Situation. Kombinationen durchs Zentrum – das wollte der Trainer sehen.“

Ao Tanaka zog einmal kurz das Tempo an, spielte einen Doppelpass mit Daniel Bunk, bediente Vermeij, und der Mittelstürmer beförderte den Ball im ersten Kontakt über die Linie. Im Testspiel beim Landesligisten Turu (6:2) hatte der Niederländer zuletzt mehrere Gelegenheiten ausgelassen. „Die Chancen waren gegen Turu schon da und ich hatte während des Spiels eigentlich auch ein gutes Gefühl, habe aber kein Tor gemacht. Deshalb: super, dass es jetzt mit dem ersten Treffer geklappt hat“, sagte Vermeij. Daniel Ginczek, sein momentan einziger Konkurrent im Angriffszentrum, ist da allerdings schon weiter. Der Ex-Wolfsburger steht bei drei Toren. Ein allzu besonderes Augenmerk legte Vermeij aber nicht auf Ginczek. „Wie er spielt, schaue ich grundsätzlich immer, das tue ich bei anderen Stürmern auch. Aber nicht mit der Idee, nur spezifisch bei ihm zu schauen: Was macht er, ist es ein Fehler, war das gut?“ Vielmehr denkt er mannschaftsdienlich und konstruktiv: „Im Endeffekt kann es auch vorkommen, dass wir zusammen auf dem Platz stehen. Und dann muss man wissen, was er mag – ob er zum Beispiel in die Tiefe läuft oder den Ball in den Fuß bekommen möchte.“ Ansonsten fühlt sich Vermeij ausgesprochen wohl bei Fortuna: „Es war nicht bei jedem Verein so, dass alle so herzlich und entspannt sind wie hier. Die gesamte Mannschaft ist sehr relaxt und cool, ich habe mich in der Gruppe direkt wohl gefühlt.“ Und nun ist ihm auch das erste Tor im Düsseldorf-Dress gelungen.