Wiedersehen mit dem Ex-Verein Fortuna-Trainer Thioune und seine Lehren aus der Zeit beim Hamburger SV

Düsseldorf · Das Aufeinandertreffen mit dem HSV wird sehr speziell für Daniel Thioune sein. Schließlich war der heutige Fortuna-Trainer auch mal bei den Hanseaten der Chef an der Seitenlinie. Aus dieser Zeit hat er vieles für sich mitgenommen.

Trainierte in der Saison 2020/21 den Hamburger SV: Fortunas Trainer Daniel Thioune

Foto: dpa/Christian Charisius

Im Laufe eines Lebens nimmt eine Person vieles für sich mit. Der Hauptgrund für die Erweiterung der eigene Kenntnisse sind zum einen die Menschen, die einen fordern und fördern. Aber auch bestimmte Stationen – beispielsweise im Berufsleben – erweitern den Horizont einer jeden einzelnen Person. Dies trifft auch auf Fußballtrainer Daniel Thioune zu. Der Fortuna-Coach war in der Vergangenheit beim kommenden Gegner an der Seitenlinie tätig – dem Hamburger SV. Auf die Rothosen treffen die Düsseldorfer am Sonntag (13.30 Uhr, Arena). Diese Paarung wird für Thioune ein besonderes Wiedersehen sein, wenn er mit den Rheinländern seinem ehemaligen Arbeitgeber gegenübersteht. Thiounes Kapitel beim HSV ist damals drei Spieltage vor dem Ende der Saison 2020/21 frühzeitig geendet. Nach fünf Partien ohne Sieg wurde der heute 50-Jährige am 3. Mai 2021 bei den Norddeutschen von seinem Amt als Cheftrainer entbunden. Der Grund: Der Aufstieg in die Bundesliga war zu diesem Zeitpunkt in Gefahr gewesen, am Ende verpasste der HSV dieses Ziel. Mittlerweile sind diese Geschehnisse nun gut dreieinhalb Jahre her, präsent sind sie bei Thioune, der seit Februar 2022 Fortuna trainiert, trotzdem noch bis heute. „Es gab sicherlich viele Themen, die die Relevanz dafür hatten, dass ich am Ende des Tages nicht über zehn Monate hinaus Trainer in Hamburg war“, meint der Coach. Nachtragend ist der Familienvater aufgrund seiner damaligen Beurlaubung allerdings nicht – im Gegenteil, Thioune hat aus dieser Zeit etwas für sich mitgenommen. „Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass man grundsätzlich immer bei sich bleiben sollte und auch mit Niederschlägen vielleicht anders umgehen darf“, erklärt er.

Zeit beim HSV hat Thioune
als Trainer weitergebracht

Trotzdem hat Thioune seine Prinzipien, er bleibt sich weitestgehend treu – unabhängig von den Umständen, die aktuell vorherrschen. „Ich bin jemand, der sich wenig verbiegen lässt und gerne dann so ist, wie er ist – sehr authentisch. Vielleicht hätte ich an einem anderen Zeitpunkt an dem Ort vielleicht nicht so sein dürfen“, sagt Thioune und fügt an: „Das ist aber völlig okay, da ist sicherlich ein Lerneffekt.“

Doch der Coach hat nicht nur aus seiner Amtszeit beim HSV bestimmte Schlüsse für sich gezogen. Auch seine Engagements vor Hamburg und danach, wie jetzt Fortuna, haben Thioune etwas mit auf den Weg gegeben. „Am Ende nehme ich aus jeder Station etwas mit. Ich hatte ganz coole Jahre in Osnabrück, die haben sich auch sehr gut angefühlt.“

Und auch die Zeit beim Hamburger SV hat ihn ebenfalls als Trainer weitergebracht. „Die zehn Monate in Hamburg haben mich sehr inspiriert für die Jahre, die kommen, und die zweieinhalb Jahre, die ich jetzt bei der Fortuna habe“, berichtet der Ex-Fußballer und stellt final fest:

„Alles hatte seine Zeit – gut wie schlecht. Ich habe viel aus der Zeit gelernt, aber aus der Osnabrück-Zeit habe ich auch jede Menge mitnehmen dürfen.“