2:2 gegen Bundesliga-Absteiger Diese Unterschiede hat Fortuna-Trainer Thioune im Duell gegen den „Effzeh“ ausgemacht

Düsseldorf · Beim Rückspiel möchte Fortunas Trainer sportlich mit Köln auf Augenhöhe agieren.

 Trainer Daniel Thioune gestikuliert an der Seitenlinie.

Trainer Daniel Thioune gestikuliert an der Seitenlinie.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Daniel Thioune hat am Tag danach selbst ein paar Gründe geliefert, um beim sogenannten Spielersatztraining mittendrin statt nur dabei zu sein. Das Analyse-Team der Fortuna hatte nach dem 2:2 im 80. Rheinderby gegen den 1. FC Köln alle Sprintwerte aufgeführt – und den Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten mit einem Bild ganz oben platziert. Damit sollte die Antrittsschnelligkeit beim Jubel nach dem Last-Minute-Treffer von Jona Niemiec gewürdigt werden.

„Wir haben echt schön böse Menschen in unseren Reihen“, sagt Thioune mit einem kaum zu übersehenden Grinsen im Gesicht. „Wir können festhalten, dass ich wirklich maximal Tempo hatte. Da ging schon einiges mit uns durch in der 95. Spielminute. So ein Momentum hatte ich in meiner Zeit bei Fortuna noch nicht.“ Thioune weiter: „Ich erinnere mich an das Siegtor von Jordy de Wijs zum 3:2 gegen den Karlsruher SC, aber dass wir mal nach Rückstand so zurückgekommen sind, war schon cool. Wir sind ja alle dahin gesprintet. Ich habe die Zeugwarte gesehen, ich habe den Torwarttrainer gesehen. Es zeigt, wie gut der Zusammenhalt ist. Coole Mentalität, um es auf den Punkt zu bringen.“

Ob er schon einschätzen kann, was so ein Erlebnis seiner Mannschaft für den weiteren Verlauf der Saison bringen kann? „Da müssen wir uns ja alle nicht in die Tasche lügen, das war gestern schon a) das Beste, was wir in der Liga bekommen haben und b) auch einfach ein Unterschied zu erkennen. Dann sehe ich auch die Kader der beiden Mannschaften. Da sehe ich dann 70-Millionen-Euro-Marktwert beim FC und 35 Millionen Euro bei uns. Das erklärt dann vielleicht auch, warum es die Erstligaspieler auf der anderen Seite definitiv besser machen müssten als wir. Am Ende nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, kann uns schon sehr viel geben für die vergangenen Wochen.“

Tatsächlich will sich Thioune aber keineswegs seinem Schicksal ergeben, sondern macht bereits für das Rückspiel in Köln Ende Februar eine deutliche Ansage. „Ich würde im Rückspiel schon ganz gerne sportlich auf Augenhöhe agieren“, sagt er. „Es war zu erkennen, dass wir noch nicht soweit sind. Wir hatten nur ganz wenige kreative Momente. Ich fand, dass es sich erst mit der Einwechslung von Shinta Appelkamp zum Ende des Spiels verändert hat, es zeigt aber auch, dass wir diese Kreativität mit den Abgängen im Sommer verloren haben.“

Heißt für Thioune, dass er das offensive Spiel seiner Mannschaft an die ihm zur Verfügung stehenden Akteure anpassen muss, um dadurch vielleicht auch eine höhere Qualität auf den Platz bringen zu können. Also den Profis helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. „Wir haben da noch viel Nachholbedarf“, sagt Thioune. „Und doch können wir uns ja auch nicht so arg beschweren. Ich weiß nicht, wie oft man es noch erleben wird, dass man 20 Spiele am Stück nicht verliert. Das zeigt halt auch, dass wir uns entwickelt haben.“